AEMStack

AEMStack

PROJEKTE

Credit DBT Inga HaarQuelle: NWN/Rainer Jensen
Das Projekt „AEMStack“soll die jeweiligen Vorteile der alkalischen und der PEM-Elektrolyse vereinen. 

Dank dieses Projektes haben wir bereits viele Erkenntnisse erhalten. Wir haben über 100 verschiedene Materialkombinationen getestet und damit eine gute Ausgangsposition erhalten zu der Frage, wie sich bestimmte Membranen im Zusammenspiel mit dem Katalysatoren und den Bipolarplatten verhalten.

Dr. Thorsten Hickmann

Geschäftsführer, Whitecell Eisenhuth GmbH & Co. KG

AEMStack – Effiziente und kostengünstige Elektrolyse

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für den erfolgreichen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft liegt in der kostengünstigen Produktion von grünem Wasserstoff per Elektrolyse. Derzeit gibt es mit der alkalischen und der Proton Exchange Membrane-Elektrolyse (PEM-Elektrolyse) insbesondere zwei Elektrolyse-Verfahren, die je nach Anwendungsgebiet zum Einsatz kommen. Beide Verfahren haben dabei Vorteile, aber auch Nachteile – weshalb das vom Land Niedersachsen geförderte Forschungsprojekt „AEMStack“ die Vorteile beider Verfahren vereinen und dadurch die kostengünstige Elektrolyse ermöglichen will.  

Derzeit finden insbesondere zwei Verfahren zur Elektrolyse Anwendung: die alkalische und die PEM-Elektrolyse. Beide Verfahren haben gewisse Vorteile, aber auch Nachteile, weshalb es bei der Wahl des „passenden“ Elektrolyse-Verfahrens auf den individuellen Anwendungsfall ankommt. Um die Grundunterschiede der Verfahren darzustellen und die Problemstellung aufzuzeigen, werden in den beiden folgenden Ausklappern die beiden Verfahren und ihre jeweiligen Eigenschaften näher vorgestellt.

Alkalische Elektrolyse

Die alkalische Elektrolyse verwendet eine flüssige Kalilauge als Elektrolyt. Ein Vorteil dieses Ansatzes besteht darin, dass kostengünstige Nickel- und Kobaltverbindungen als Katalysatoren verwendet werden können. Die Herstellung und Wartung solcher Elektrolyseure sind vergleichsweise einfach. Allerdings erfordert dieses Verfahren eine umfangreiche Anlagenperipherie und die Notwendigkeit, den produzierten Wasserstoff von Laugenbestandteilen zu reinigen. Zudem müssen Regel- und Messkomponenten speziell auf den Betrieb mit konzentrierter Lauge ausgelegt sein, was die Flexibilität bei schwankenden Lastzuständen einschränken kann.

PEM-Elektrolyse

Die PEM-Elektrolyse verwendet eine protonenleitende Membran als Festelektrolyt. Dies ermöglicht eine äußerst schnelle Reaktionszeit, da Schwankungen im Elektrolysestrom innerhalb von Millisekunden gefolgt werden können. Dadurch sind höhere Stromdichten möglich – zudem ist die Bauweise der PEM-Elektrolyseure im Vergleich zur alkalischen Elektrolyse kompakter. Allerdings sind die Investitionskosten für PEM-Elektrolyseure hoch, da sie korrosionsstabile Zellkomponenten und teure Edelmetallkatalysatoren wie Platin und Iridium erfordern.

Die Wahl zwischen alkalischer und PEM-Elektrolyse hängt daher stark von den spezifischen Anforderungen und Betriebsbedingungen ab. Während die alkalische Elektrolyse günstiger umzusetzen ist, ist die PEM-Elektrolyse bei schwankenden Lastzuständen flexibler. Um die Elektrolyse flexibel, aber dennoch kostengünstig zu gestalten, sollen in dem Vorhaben „AEMStack“ beide Technologien kombiniert werden, um so die jeweiligen Vorteile der Elektrolyse-Verfahren zu vereinen.

Der vorgesehene Elektrolyse-Stack weist sich dabei durch neue Materialkombinationen der Einzelkomponenten aus und soll eine deutliche Kostensenkung bringen – durch den Einsatz der sogenannten Anionen-Austauscher-Membran-Elektrolyse (AEMEL). Bei dieser Technologie werden die Vorteile der alkalischen Elektrolyse, also insbesondere der Einsatz von (kostengünstigen) edelmetallfreien Katalysatoren, mit den Eigenschaften eines PEM-Elektrolyseures – wie z.B. hohe Strom- und Leistungsdichten, Druckbetrieb oder dynamische Lastwechsel – kombiniert.

Quelle: AdobeStock_192820721

Der effizienten Elektrolyse kommt beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft eine wichtige Rolle zu.

Umsetzung erfolgt in 7 Teilzielen

Dieses Gesamtziel soll durch die Umsetzung von 7 Teilzielen gelingen. Diese umfassen die folgenden Schritte:

  1. Arbeitsziel: Entwicklung von Bipolarplatten, die sich durch Langzeitstabilität und eine geringe Korrosion bei guten elektrischen Kontakteigenschaften ausweisen.
  2. Arbeitsziel: Entwicklung der porösen Transportschicht (PTL), die den Stofftransport und die elektrische Leitfähigkeit erleichtert.
  3. Arbeitsziel: Reproduzierbare Herstellung von Membran-Elektroden-Einheiten. Diese müssen sich durch eine hohe Leistungsdichte ausweisen, langzeitstabil sein und mit kommerziell erhältlichen Materialien produzierbar sein.
  4. Arbeitsziel: Aufbau einer Testumgebung für Einzelzellentests
  5. Arbeitsziel: Durchführung von Einzelzellentests zur Beurteilung der elektrochemischen Leistungsfähigkeit und der einzelnen Beiträge zu den Überspannungen
  6. Arbeitsziel: Strukturelle Charakterisierung der Einzelkomponenten vor und nach den Tests. Hierdurch soll die Degradation von Komponenten aufgedeckt werden.
  7. Arbeitsziel: Bau und Test des Stacks.

Projektpartner:

Das Projekt wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und der Whitecell Eisenhuth GmbH & Co. KG durchgeführt und vom Land Niedersachsen mit etwa 977.000 € gefördert.

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    NWN besucht Wasserstoff-Trocknungsanlage und Testkaverne nahe Berlin

    NWN besucht Wasserstoff-Trocknungsanlage und Testkaverne nahe Berlin

    PROJEKTE

    Credit DBT Inga HaarQuelle: Seeba, EWE
    NWN-Wasserstoff-Fachreferent Jörg Schrickel besuchte die Wasserstoff-Trocknungsanlage von Bilfinger in Rüdersdorf nahe Berlin

    Wasserstoff-Speicherung: NWN besucht Wasserstoff-Trocknungsanlage und Testkaverne nahe Berlin

    Beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft spielt die Speicherung von grünem Wasserstoff eine zentrale Rolle. Um den Wasserstoff nach der Einspeicherung aus den Kavernen wieder ins Leitungsnetz einspeisen zu können, muss dieser zuvor getrocknet werden. Bilfinger hat in diesem Zusammenhang eine Demonstrationsanlage entwickelt, in welcher der Wasserstoff durch Absorption von Feuchtigkeit befreit wird. Die Trocknungsanlage ist derzeit in Rüdersdorf nahe Berlin im Einsatz. Dort testet EWE die Wasserstoff-Speicherung in einem unterirdischen Kavernenspeicher. Die Erkenntnisse dieses Projekts sollen schließlich auf Kavernen in Niedersachsen mit dem 1.000-fachen Volumen übertragen werden.

    NWN-Fachreferent Jörg Schrickel hat die Trocknungsanlage am 27. Februar gemeinsam mit KollegInnen der NBank in Rüdersdorf besucht und sich über die Projekt-Fortschritte informiert. Dabei wurde deutlich, dass der Test-Betrieb der Bilfinger-Trocknungsanlage voll im Zeit- und Kostenplan liegt. „Die Trocknungsanlage funktioniere sehr gut, sogar besser als erwartet“, berichtet Jörg Schrickel aus Gesprächen mit den Projektverantwortlichen.

    Derzeit erfolgt die erste Ausspeicherung von Wasserstoff aus der Testkaverne. Um weitere Erfahrungen zu sammeln, sind im Anschluss zwei weitere Ein- und Ausspeicherzyklen in Rüdersdorf geplant, bevor die Trocknungsanlage von Bilfinger nach Niedersachsen zum Speicher in Krummhörn gebracht werden soll. In Zusammenarbeit mit Uniper sollen dort weitere Versuche zur Wasserstoffspeicherung in größerem Maßstab erfolgen.

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      Get H2

      Get H2

      PROJEKTE

      ©nowegaQuelle: ©GETH2, nowega

      Das Projekt GET H2 will Wasserstoff flächendeckend zur Verfügung stellen. © GET H2

      Get H2

      Die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff ist eine zentrale Voraussetzung für die Erreichung der Klimaziele und die Umsetzung der Energiewende. Im Projekt GET H2 werden daher nicht nur Elektrolysekapazitäten im Großmaßstab aufgebaut, sondern auch eine länderübergreifende Infrastruktur mit der Kopplung aller Sektoren entwickelt. Regionen, in denen viel grüner Wasserstoff mittels Wind- und Solarenergie erzeugt wird, sollen so mithilfe der nötigen Infrastruktur direkt mit industriellen Wasserstoff-Abnehmern verbunden werden. 

      News (15.02.2024): IPCEI-Projekte: Europäische Kommission genehmigt Förderungen

      Wie die Europäische Kommission bekanntgab, wurde die dritte IPCEI-Runde unter dem Titel „Hy2Infra“ nun genehmigt. Hierdurch dürfen die Mitgliedsstaaten öffentliche Mittel in einer Höhe von bis zu 6,9 Milliarden Euro bereitstellen. In der aktuellen Runde sind 32 Unternehmen im Rahmen von 33 Projekten beteiligt – zu denen auch das Projekt GET H2 gehört. Mehr erfahren

      News (16.10.2023): Erste Erdgasleitung Deutschlands wird für die Umstellung auf Wasserstoff vorbereitet!

      Im Landkreis Emsland wird heute deutschlandweit erstmalig eine Erdgasleitung für die Umstellung auf Wasserstoff vorbereitet. Dabei geht es um eine Leitung zwischen Emsbüren und Bad Bentheim. Im ersten Schritt soll hier das Erdgas auf einer Länge von 30 Kilometern aus den bestehenden Erdgasleitungen gepumpt werden. Hierdurch wird der Einsatz von Wasserstoff in den Leitungen ermöglicht – bis dieser tatsächlich in den Leitungen fließen kann, dauere es laut Netzbetreiber OGE jedoch noch bis Anfang 2025.

      Die Leitung soll zukünftig Wasserstoff aus dem Emsland zu industriellen Abnehmern im Ruhrgebiet transportieren. Mehr erfahren

      News (27.09.2023): geplante H2-Anbindung in Lingen genehmigt!

      Und noch mehr News in dieser Woche: Die geplante H2-Anbindung von Schepsdorf bis Hanekenfähr in Lingen wurde vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) genehmigt. In der 2,3 km langen Leitung wird der Wasserstoff von RWE AG durchlaufen. Mehr…

      News (27.09.2023): Erster Wasserstoff ist produziert!

      Der Elektrolyseur mit einer Leistung von 250 kW hat in Lingen den ersten Wasserstoff hergestellt. Der Hochtemperatur-Festoxid-Elektrolyseur (SOEC) kann somit bis zu 170 kg Wasserstoff am Tag produzieren. Mehr…

      News (26.09.2023): Realisierungsverträge der Partner sind unterzeichnet!

      Die Partner bp, Evonik, Nowega, OGE und RWE haben die Realisierungsverträge unterzeichnet, um der Umsetzung des ersten integrierten IPCEI-Wasserstoffprojektes im Rahmen der Initiative GET H2 ein Stückchen näher zu kommen. Hier geht es zur Pressemitteilung.

      News (31.03.2023): RWE bestellt bei Linde zwei 100-Megawatt-Elektrolyse-Anlagen für GET H2 in Lingen!

      RWE hat zwei weitere 100 MW PEM-Elektrolyseure für das Projekt GETH2 geordert. Insgesamt soll bis 2026 eine Elektrolysekapazität von 300 MW in Lingen entstehen. Eine Förderentscheidung der EU für das IPCEI-Vorhaben steht weiterhin aus. Mehr..

      Im Rahmen des Projekts „GET H2″ soll Wasserstoff in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen flächendeckend zur Verfügung gestellt werden, indem entsprechende Elektrolysekapazitäten und die nötige Infrastruktur aufgebaut werden. Hierfür soll insbesondere bestehende Gasinfrastruktur auf den Wasserstoff-Betrieb umgerüstet und hierüber grüner Wasserstoff für die Industrie in Nordrhein-Westfalen bereitgestellt werden. So sollen u.a. das Stahlwerk von Thyssenkrupp, der Chemiepark Marl der Evonik oder die Ruhr-Oel Raffinerie von bp Gelsenkirchen angebunden werden – aber auch eine Anbindung der Salzgitter AG in Niedersachsen ist vorgesehen.

      Die Umsetzung soll in mehreren Schritten bis 2030 erfolgen:

      2025: GetH2-Nukleus: Bis 2025 wollen die GET H2 Partner in Lingen eine Elektrolyseleistung von 100 Megawatt aufbauen – perspektivisch soll diese auf 300 Megawatt steigen. Die Erzeugung von grünem Wasserstoff in Lingen soll zudem mit industriellen Abnehmern in Niedersachsen und NRW verbunden werden. Hierfür wird bis 2025 ein rund 130 Kilometer langes Netz von Lingen bis Gelsenkirchen für den Wasserstoff-Betrieb vorbereitet – einerseits durch die Umstellung bestehender Gasleitungen von Nowega und OGE und andererseits durch eine neu gebaute Leitung von der Elektrolyseanlage in Lingen zur Hauptleitung in Richtung Ruhrgebiet.

      2026: Erzeugung und Infrastruktur: In Lingen soll 2026 eine zweite 100 MW Elektrolyse mit Anbindung an das Wasserstoffnetz von bp im Projekt „Lingen Green Hydrogen“ aufgebaut werden. Über die Anlage soll unter anderem die angrenzende Raffinerie mit grünem Wasserstoff versorgt werden. Zudem stellt Nowega einen weiteren Leitungsteil auf den Transport von Wasserstoff um, mit dem perspektivisch das Stahlwerk der Salzgitter AG angebunden wird (die Salzgitter AG treibt im Rahmen des Projektes SALCOS die klimafreundliche Stahlerzeugung mittels Wasserstoff voran).

      2027: Anbindung an die Niederlande: Bis 2027 erfolgt laut Planungen die Anbindung bis an die niederländische Grenze. Die Verbindung zum Importpunkt Vlieghuis wird durch den GET H2 Partner Thyssengas umgesetzt. Darüber hinaus soll bis 2027 die RWE-Elektrolyseanlage in Lingen auf 300 MW Leistung erweitert werden.

      2030: Verbindung der Bausteine: Der letzte Schritt ist bis 2030 die Anbindung der Salzgitter AG über bestehende Gasleitungen der Nowega, die auf den Wasserstoff-Transport umgestellt werden.

      Großes CO2-Vermeidungspotenzial

      Durch den Einsatz des grünen Wasserstoffs in Raffinerien, in der Stahlproduktion und für weitere industrielle Nutzung verfügt das Gesamtprojekt bis 2030 laut Projektpartnern über ein CO2-Vermeidungspotenzial von bis zu 16 Mio. Tonnen. Von der Umsetzung sollen auch weitere Unternehmen in den jeweiligen Regionen profitieren, da z.B. auch mittelständische Unternehmen als weitere Erzeuger oder Abnehmer von grünem Wasserstoff an das Netz angebunden werden können.

      Alle Projekte stehen unter dem Vorbehalt einer finalen Investitionsentscheidung der jeweiligen Projektpartner.

      Partner

      ©bp

      Der Fernleitungsnetzbetreiber GASCADE Gastransport GmbH transportiert jährlich rund 109 Mrd. m³ Erdgas über das eigene 2.900 km lange Leitungsnetz. In Zukunft soll das Netz ebenfalls zum Transport von Wasserstoff genutzt werden.

       Logo: © GASCADE Gastransport GmbH

      Die BASF ist ein Chemiekonzern mit über 110.000 Beschäftigten. Aktuell entwickelt das Unternehmen mit der Methanpyrolyse ein Verfahren zur klimafreundlichen Produktion von Wasserstoff.

      Logo:  © BASF SE

      Die BP Europa SE ist ein internationaler Energiekonzern mit rund 10.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Im Bereich Kraftstoffe forscht der Konzern an klimafreundlichen Alternativen, die die fossilen Kraftstoffe ersetzen können.

      Logo:  © BP Europa SE

      RWE Generation SE ist Teil der RWE AG und für die Stromerzeugung verantwortlich. Im Bereich Wasserstoff engagiert sich das Unternehmen von der Erzeugung erneuerbarer Energien über die Produktion von Wasserstoff bis zu dessen Speicherung.

      Logo: © RWE AG

      Die Thyssengas GmbH ist ein Ferngasnetzbetreiber für Erdgas mit einem 4.400 km langen Transportnetz und forscht in unterschiedlichen Vorhaben zum Thema Wasserstoff und Wasserstoffinfrastruktur.

      Logo: © Thyssengas GmbH

      Evonik ist ein Unternehmen der Spezialchemie mit mehr als 33.000 Beschäftigten. Aktuell arbeitet der Konzern an einer innovativen Membran, um die Elektrolyse effizienter und somit wirtschaftlicher zu gestalten.

      Logo: © Evonik Industries AG

      Die Nowega GmbH ist ein Fernleitungsnetzbetreiber mit rund 1.500 km Gashochdruckleitung. Im Leitungsnetz kann in Zukunft  Wasserstoff an potentielle Abnehmer in Niedersachsen verteilt werden.

      Logo: © Nowega GmbH

      Die H2 Green Power & Logistics GmbH mit Standort in Münster beschäftigt sich u. a. mit dem Einkauf bzw. dem Import sowie dem Vertrieb von Wasserstoff.

      Logo: © H2 Green Power & Logistics GmbH

      ©Salzgitter AG - Logo

      Uniper ist ein internationaler Energiekonzern mit ca. 12.000 Beschäftigten, dessen Wasserstoff-Aktivitäten sich über die gesamte Wertschöpfungskette verteilen.

      Logo: © Uniper SE

      Der Energieversorger ENERTRAG beschäftigt europaweit 540 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erzeugt seit 2011 aus Windenergie grünen Wasserstoff.

      Logo: © ENERTRAG

      Der Stahl- und Technologiekonzern Salzgitter AG hat über 24.000 Beschäftigte und will in Zukunft mithilfe von Wasserstoff klimafreundlichen Stahl herstellen.

      Logo: © Salzgitter AG

      Die Open Grid Europe GmbH (OGE) ist ein europäischer Fernleitungsnetzbetreiber mit einem Leitungsnetz von ca. 12.000 km.

      Logo: © Open Grid Europe GmbH 

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        AquaDuctus

        AquaDuctus

        PROJEKTE

        AquaDuctus: Wasserstoff-Pipeline versorgt Deutschland mit grünem Wasserstoff von der Nordsee

        Im Rahmen des Projekts AquaVentus sollen zwischen Helgoland und Doggerbank etwa 10 Gigawatt Elektrolysekapazität für Wasserstoff aus Offshore-Windstrom aufgebaut werden. Hierdurch kann etwa eine Million Tonnen Grüner Wasserstoff pro Jahr erzeugt werden – der jedoch zu den Verbrauchszentren auf dem Festland transportiert werden muss. Genau dies soll im Teilprojekt AquaDuctus ermöglicht werden. Hierzu soll eine mehr als 400 Kilometer lange Pipeline errichtet werden, die letztlich zur Dekarbonisierung des Energiebedarfs in Deutschland und Europa beitragen soll.

        News (15.02.2024): IPCEI-Projekte: Europäische Kommission genehmigt Förderungen

        Wie die Europäische Kommission bekanntgab, wurde die dritte IPCEI-Runde unter dem Titel „Hy2Infra“ nun genehmigt. Hierdurch dürfen die Mitgliedsstaaten öffentliche Mittel in einer Höhe von bis zu 6,9 Milliarden Euro bereitstellen. In der aktuellen Runde sind 32 Unternehmen im Rahmen von 33 Projekten beteiligt – zu denen auch das Projekt AquaDuctus gehört. Mehr erfahren

        Die Menge an erneuerbaren Energien, die mittels Windenergie offshore auf dem Meer erzeugt werden kann, ist immens. Im Falle des AquaVentus-Projektes soll Windenergie von der Nordsee genutzt werden. Da die offshore produzierte Energie jedoch teils über mehrere hundert Kilometer transportiert werden muss, stellte sich die Frage, wie der Transport der umweltfreundlichen Energie am effizientesten funktioniert. Im Falle des AquaVentus-Projektes geht es um eine Distanz von mehr als 400 Kilometern, die zwischen den Erzeugungsstätten in der Nordsee (zwischen Helgoland und Doggerbank) und dem Festland liegen. Aus volkswirtschaftlicher Perspektive ergibt es dabei gemäß der für das Projekt angefertigten Studie Sinn, eine Wasserstoffleitung zu nutzen, da die Transportkosten für die Verbraucher im Vergleich deutlich geringer sind, andererseits aber auch der Naturraum geschont und der konventionelle Netzausbau nicht durch ein Offshore-Großprojekt belastet wird.

        Planmäßig soll in dem Projekt AquaVentus eine Elektrolysekapazität von etwa 10 Gigawatt für Wasserstoff aus Offshore-Windstrom aufgebaut werden. Die geplante Aqua-Ductus-Pipeline soll dabei eine „open access“- Wasserstoff-Pipeline im Gigawatt-Maßstab sein – und wäre damit die erste dieser Art in europäischen Gewässern.

        Das Pipeline-Projekt wird dabei in zwei Teilschritten umgesetzt: In einem ersten Schritt ist bis 2030 die Anbindung des SEN-1 Wasserstoff-Windparks an das deutsche Festland geplant (etwa 200 Kilometer Pipeline-Länge). Im zweiten Schritt ist bis 2035 die Anbindung weiterer Wasserstoff-Windparks geplant, die sich am äußersten Rand der ausschließlichen Wirtschaftszone Deutschlands befinden. Die Länge dieser Pipeline soll (ab dem SEN-1 Wasserstoff-Windpark) etwa 220 Kilometer betragen, wodurch sich eine Gesamtlänge von mehr als 400 Kilometern ergibt. Zudem sollen in beiden Projektabschnitten Kopplungspunkte für benachbarte Offshore-Wasserstoff-Pipelines geschaffen werden – z.B. mit dem Vereinigten Königreich, Norwegen, Dänemark oder der Niederlande. AquaDuctus soll somit auch der Startpunkt für ein Offshore-Wasserstoffnetz im europäischen Nordseeraum werden.

        Quelle: Gascade, Fluxys

        Die geplante Pipeline-Infrastruktur im Rahmen des AquaVentus-Projektes. Das Projekt AquaDuctus umfasst die gelb markierten Leitungen. Bildquelle: GASCADE, Fluxys

        Anlanden soll die Wasserstoff-Pipeline in Wilhelmshaven in Niedersachsen. Hiermit greift das Projekt auch auf die entstehende Wasserstoff-Infrastruktur zurück, die am Festland und speziell in Niedersachsen entsteht. Dadurch können signifikante Mengen von grünem Wasserstoff nicht nur in den niedersächsischen Kavernenspeichern zwischengespeichert, sondern auch weiter in Richtung der Abnahmezentren im Süden geleitet werden.

        Der erste Schritt zu diesem Großprojekt war eine detaillierte Machbarkeitsstudie, welche die technische Machbarkeit und die planungsrechtliche Durchführbarkeit aller Phasen des Projekts bestätigte. Zudem wurden kommerzielle Aspekte wie das Vermarktungspotenzial und die Preisgestaltung analysiert.

        AquaDuctus ist im IPCEI Verfahren (Important Project of Common European Interest) pränotifiziert und darüber hinaus als Wasserstoff Projekt in das laufende, 6. PCI Verfahren eingebracht, dessen Verteilung zum Jahresende erwartet wird.

        Mehr zu AquaDuctus finden Sie hier. Mehr zu den weiteren Teilprojekten finden Sie auf der Gesamtprojektseite von AquaVentus.

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        Projektpartner

        Der Fernleitungsnetzbetreiber GASCADE Gastransport GmbH transportiert jährlich rund 109 Mrd. m³ Erdgas über das eigene 2.900 km lange Leitungsnetz. In Zukunft soll das Netz ebenfalls zum Transport von Wasserstoff genutzt werden.

        © GASCADE

        Fluxys ist ein belgischer Fernleitungsbetreiber mit Sitz in Belgien und rund 1.300 Beschäftigten. Derzeit wird insbesondere Erdgas transportiert – in Zukunft soll jedoch der Wasserstoff-Transport ermöglicht werden. 

        © Fluxys

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          Green Octopus Mitteldeutschland (GO!)

          Green Octopus Mitteldeutschland (GO!)

          PROJEKTE

          Quelle: ONTRAS

          Leitungsbau der ONTRAS Gastransport GmbH

          Green Octopus Mitteldeutschland (GO!)

          Nicht umsonst liegt beim Aufbau der deutschen Wasserstoffwirtschaft ein Fokus auf der Küstenregion im Norden Deutschlands mit ihren guten Importmöglichkeiten per See, Salzkavernenspeichern und einem hohen Angebot an erneuerbaren Energien. Doch auch in Ost- und Mitteldeutschland wird aktuell eine weitreichende Wasserstoff-Infrastruktur aufgebaut mit H2-Transportnetzen und Wasserstoff-Speichern. Das Projekt Green Octopus Mitteldeutschland „GO!“ von ONTRAS Gastransport und VNG Gasspeicher spielt dabei eine entscheidende Rolle und soll unter anderem die Stahlregion Salzgitter und das Helmstedter Revier mit dem ostdeutschen Wasserstoffnetz und dem künftigen Wasserstoffspeicher in Bad Lauchstädt verbinden. Hierzu werden Leitungen von insgesamt rund 305 Kilometern Länge für den Wasserstofftransport umgestellt bzw. neu errichtet.

          News (15.02.2024): IPCEI-Projekte: Europäische Kommission genehmigt Förderungen

          Wie die Europäische Kommission bekanntgab, wurde die dritte IPCEI-Runde unter dem Titel „Hy2Infra“ nun genehmigt. Hierdurch dürfen die Mitgliedsstaaten öffentliche Mittel in einer Höhe von bis zu 6,9 Milliarden Euro bereitstellen. In der aktuellen Runde sind 32 Unternehmen im Rahmen von 33 Projekten beteiligt – zu denen auch das Projekt Green Octopus Mitteldeutschland gehört. Mehr erfahren

          Ab 2027 wollen die Projektinitiatoren ONTRAS Gastransport und VNG Gasspeicher einen sicheren Wasserstofftransport zwischen dem mitteldeutschen Chemiedreieck, der Metropolregion Halle-Leipzig, der Region Magdeburg, aber auch der Stahlregion Salzgitter ermöglichen. Hierzu soll im Rahmen des Projekts GO! ein insgesamt 305 Kilometer langes Leitungsnetz entstehen, welches das ostdeutsche Wasserstoffnetz in Richtung Westen mit dem European Hydrogen Backbone verbindet. Hiermit wird ein Zusammenschluss hergestellt, der für das deutsche, aber auch das europäische Wasserstoffnetz eine wichtige Route gen Osten erschließt.

          Ein Großteil des geplanten Netzes verläuft zwar in Sachsen und Sachsen-Anhalt, dennoch hat das Projekt auch für Niedersachsen eine große Bedeutung, da der Knotenpunkt Salzgitter / Hannover / Wolfsburg durch die Pipeline auch von Osten erschlossen wird. Zudem bietet das Leitungsnetz mitsamt dem Zugang zu weiteren Importpunkten und den Speichermöglichkeiten in Sachsen-Anhalt für die Stahlerzeugung in Salzgitter eine größere Versorgungssicherheit. Ein zentraler Bestandteil des Vorhabens ist nämlich die Anbindung eines Kavernenspeichers in Bad Lauchstädt, der ein Arbeitsgasvolumen von 50 Millionen Kubikmetern aufweisen soll.

          Quelle: ONTRAS

          Die geplanten Leitungen im Projekt „Green Octopus Mitteldeutschland“

          Die Erschließung des Kavernenspeichers wird dabei von VNG Gasspeicher – der Aufbau bzw. die Umrüstung des Leitungsnetzes durch ONTRAS Gastransport durchgeführt. Zur Umsetzung des Vorhabens setzt ONTRAS ausdrücklich auf bereits bestehende Infrastruktur: 190 Kilometer bestehendes Gas-Leitungsnetz wird für den Transport von Wasserstoff lediglich umgestellt. 115 Kilometer werden neu zugebaut – davon allein 47 Kilometer in Niedersachsen (zwischen Salzgitter und Hötensleben).

          Aufgrund der zentralen Bedeutung für das europäische Wasserstoffnetz der Zukunft (European Hydrogen Backbone) wurde das Projekt GO! im Jahr 2021 vom Bundeswirtschaftsministerium als IPCEI (Important Projects of Common European Interest) ausgewählt.

          Mehr zu dem Projekt

          Projektbeteiligte

          Die ONTRAS Gastransport GmbH ist ein Fernleitungsnetzbetreiber mit Sitz in Leipzig. ONTRAS betreibt Deutschlands zweitlängstes Ferngasnetz mit ca. 7.500 Kilometern Leitungslänge und rund 450 Netzkopplungspunkten.

          Die VNG AG mit Hauptsitz in Leipzig ist ein Unternehmensverbund für Gas und Gasinfrastruktur mit über 20 Gesellschaften in Deutschland und Europa.  VNG Gasspeicher ist eine 100 prozentige Tochtergesellschaft der VNG AG und beschäftigt sich mit dem Errichten und Betreiben von Untergrundgasspeichern.

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