SaltHy: Wasserstoffspeicher in Harsefeld

SaltHy: Wasserstoffspeicher in Harsefeld

PROJEKTE

Quelle: Storengy Deutschland

In Harsefeld soll ein Wasserstoffspeicher entstehen. Bildquelle: ©Storengy Deutschland

SaltHy: Wasserstoffspeicher in Harsefeld

Untertage-Salzkavernenspeicher sind eine bewährte Technologie zur sicheren Speicherung großer Mengen Gas. Im Rahmen des Projektes SaltHy will Storengy Deutschland die Speichertechnologie auf Wasserstoff übertragen. Der bestehende Erdgasspeicher Harsefeld soll um weitere Kavernen und dazugehörige Obertageanlagen für die Untergrundspeicherung von Wasserstoff erweitert werden. Mit der Speicherung von Wasserstoff kann erneuerbare Energie aus volatilen Energiequellen zwischengespeichert werden. Dadurch kann die Energieerzeugung vom -verbrauch räumlich und zeitlich entkoppelt werden, was im Rahmen der Energiewende einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgungssicherheit leistet.

News (25.06.2024): Open Season: Storengy Marktumfrage bestätigt hohen Bedarf an Wasserstoffspeichern in Deutschland

Storengy Deutschland führte vom 1. März bis zum 31. März 2024 eine Marktumfrage durch, um den künftigen Wasserstoffspeicherbedarf zu ermitteln. Die Ergebnisse liegen nun vor und ermöglichen ein genaueres Verständnis über Quantität und Qualität des Speicherbedarfs. Mehr erfahren

News (11.06.2024): Storengy Deutschland plant die Errichtung eines Wasserstoffspeichers im Raum Stade

Im Rahmen des Projektes „SaltHy“ plant die Storengy Deutschland GmbH, ihren bestehenden Erdgasspeicher am Standort Harsefeld zunächst um eine Salzkaverne und dazugehörige Obertageanlagen für die Untergrundspeicherung von Wasserstoff zu erweitern. Gegebenenfalls in Abhängigkeit von der Entwicklung des Wasserstoffmarktes folgt eine weitere Kaverne. Insgesamt könnten in beiden Kavernen bis zu 15.000 Tonnen Wasserstoff gespeichert werden. Die Inbetriebnahme des Wasserstoffspeichers ist Stand heute ab 2030 geplant; der Dauerbetrieb ist ab 2032 vorgesehen. Mehr erfahren

 

Die Lage des niedersächsischen Harsefelds in Norddeutschland mit anliegendem Hafen und einem hohen Angebot an erneuerbaren Energien machen die Region um Stade zu einem wichtigen strategischen Knotenpunkt für Handel, Logistik und industrielle Entwicklungen im Bereich des Wasserstoffs. In Zukunft sollen in der Region große Mengen Wasserstoff und dessen Derivate wie Ammoniak über die geplanten LNG- und Ammoniak-Terminals anlanden.

Zusätzlich wird der geplante Wasserstoffspeicher in Harsefeld durch das Projekt „Hyperlink“ und das Verteilnetz des „Hamburg Green Hydrogen Hub“ direkt an das europäische Wasserstoff-Transport-Kernnetz angeschlossen, sodass der Speicher eine wichtige Rolle in der Norddeutschen Wasserstoff-Infrastruktur einnehmen kann.

Quelle: Storengy Deutschland

Durch verfügbare Flächen für On- und Offshore-Windkraftanlagen in der Region kann grüner Wasserstoff zudem lokal erzeugt werden, wodurch die Verbindung zwischen lokaler Produktion, Importinfrastruktur und Verbrauchszentren (lokale, energieintensive Industrie) in Stade ermöglicht wird.

Storengy will aus diesen Gründen im Rahmen des Projekts SaltHy die Wasserstoffspeicherung in Harsefeld vorantreiben. Hierzu soll der bestehende Erdgasspeicher um zwei neue Salzkavernen für die Speicherung von 100 Prozent Wasserstoff erweitert werden. Die Inbetriebnahme der ersten neuen Salzkaverne ist für 2030/32 geplant. Eine Entscheidung über die Errichtung der zweiten Kaverne soll in Abhängigkeit von der Entwicklung des H2-Marktes in 2028 getroffen werden, mit dem Ziel der Betriebsaufnahme ab 2034. Vorgesehen ist ein Speichervolumen von circa 7.500 Tonnen Wasserstoff je Kaverne – das reicht aus, um den Bedarf eines regionalen Stahlwerks von 140 Tonnen Wasserstoff pro Tag für rund zwei Monate abzudecken.

Mit SaltHy entsteht nach aktuellem Planungsstand in Niedersachsen, in der Gemeinde Harsefeld bei Stade, einer der ersten Wasserstoffspeicher Deutschlands. Die Inbetriebnahme der ersten neuen Salzkaverne für die H2-Speicherung könnte ab 2032 möglich sein, die zweite soll ab 2034 in Betrieb gehen. SaltHy ist ein Pionierprojekt in industriellem Maßstab, das einen entscheidenden Beitrag für Deutschlands Weg zur Treibhausgasneutralität leistet, indem es die Infrastruktur für die Speicherung von Wasserstoff zur Verfügung stellt.

Dipl.-Ing. Gunnar Assmann

Projektleiter Wasserstoffspeicherung, Storengy Deutschland GmbH

Derzeit werden am Standort in Harsefeld Kartierungsmaßnahmen, das Konzept-Engineering sowie vorbereitende Maßnahmen für den Genehmigungsprozess umgesetzt. Ein wichtiges Augenmerk ist auch der Dialog vor Ort. In diesem Sinne werden Gespräche mit den lokalen Stakeholdern sowie diverse Kommunikations- und Informationsangebote entwickelt.

SaltHy wurde von der Europäischen Union als Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse („Project of Common Interest“, kurz PCI) eingestuft. Damit wird bestätigt, dass das Projektvorhaben einen zentralen Baustein für die europäische Energiewende darstellt.

Weitere Informationen und Kontakt

Dipl.-Ing. Gunnar Assmann
Projektleiter Wasserstoffspeicherung
Storengy Deutschland GmbH
salthy@storengy.de
www.salthy.de

 

Über Storengy Deutschland

©ArcelorMittal

Storengy Deutschland, eine Gesellschaft der ENGIE-Gruppe, ist ein Gasspeicherunternehmen in Deutschland mit rund 150 Mitarbeitenden. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin plant, baut und betreibt Speicheranlagen und vermarktet deren Speicherkapazitäten. Um klimaneutrale Energie zu speichern, entwickelt das Unternehmen Lösungen für die Speicherung von Wasserstoff und erneuerbaren Gasen.

Logo: © Storengy Deutschland

 

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    Clean Hydrogen Coastline

    Clean Hydrogen Coastline

    PROJEKTE

    Quelle: EWE

    Etwa 400 Megawatt Elektrolysekapazität soll bis 2026 im Projekt „Clean Hydrogen Coastline“ in der Region Nordwest aufgebaut werden. Bildquelle: ©EWE

    Clean Hydrogen Coastline

    Der deutschen Nordseeküste kommt beim Aufbau einer bundesweiten Wasserstoffwirtschaft eine besondere Bedeutung zu. Aufgrund des hohen Angebots von erneuerbaren Energien kann Wasserstoff in der Region nicht nur erzeugt, sondern auch gespeichert, über bestehende Strom- und Gas-Infrastruktur in das Energiesystem eingebunden, oder unmittelbar vor Ort genutzt werden. Das „Important Project of Common European Interest“ (kurz IPCEI) „Clean Hydrogen Coastline“ soll dazu beitragen, die Wasserstoffwirtschaft in der Region Nordwest auf- und auszubauen.

    News (25.07.2024): Energieversorger EWE vergibt Auftrag für Wasserstoff-Großprojekt in Emden an Siemens Energy

    Wie der Energieversorger EWE bekanntgab, wird Siemens Energy bei dem Bau einer der größten Wasserstoff-Erzeugungsanlagen Europas in Emden unterstützen. Die gesamte Erzeugungsanlage bestehend aus Elektrolyse sowie notwendiger Peripherie – wie beispielsweise Verdichter und Kühlsysteme – hat über die Lebensdauer eine mittlere Leistungsaufnahme von circa 320 Megawatt. Der Energietechnologie-Konzern wird ein 280-Megawatt-Elektrolysesystem als Kernstück der Anlage liefern. Im Jahr 2027 soll die Anlage in Emden in Betrieb gehen und dann pro Jahr rund 26.000 Tonnen grünen Wasserstoff für unterschiedliche Anwendungen bereitstellen. Mehr dazu

    News (15.02.2024): IPCEI-Projekte: Europäische Kommission genehmigt Förderungen

    Wie die Europäische Kommission bekanntgab, wurde die dritte IPCEI-Runde unter dem Titel „Hy2Infra“ nun genehmigt. Hierdurch dürfen die Mitgliedsstaaten öffentliche Mittel in einer Höhe von bis zu 6,9 Milliarden Euro bereitstellen. In der aktuellen Runde sind 32 Unternehmen im Rahmen von 33 Projekten beteiligt – zu denen auch das Projekt Clean Hydrogen Coastline gehört. Mehr erfahren

    News (16.01.2024): Wasserstoff-Kooperation zwischen EWE und ArcelorMittal Bremen

    Wie EWE und der Stahlhersteller ArcelorMittal gestern bekanntgaben, haben die beiden Unternehmen die nächste Wasserstoff-Kooperation beschlossen. Demnach soll EWE grünen Wasserstoff nach Bremen liefern, um dort die Dekarbonisierung der Stahlindustrie zu ermöglichen.  Im Zentrum des Vorhabens steht eine 320-Megawatt Erzeugungsanlage, die in Emden installiert werden soll und ab voraussichtlich 2028 grünen Wasserstoff produziert.

    Ausgangspunkt für dieses Vorhaben ist das Großprojekt „Clean Hydrogen Coastline“. In dem Projekt wird an der Nordseeküste eine Wasserstoffwirtschaft mit Erzeugungs-, Speicher- und Transportmöglichkeiten aufgebaut. Der Wasserstoff soll schließlich in der Industrie zum Einsatz kommen – neben ArcelorMittal Bremen z.B. auch in Salzgitter bei der Salzgitter AG. Mehr erfahren

    News (24.08.2023): Kooperation von EWE AG und Georgsmarienhütte GmbH!

    Grüner Stahl aus Georgsmarienhütte – EWE AG und Georgsmarienhütte GmbH geben Wasserstoff-Kooperation bekannt für eine komplett klimaneutrale Stahlherstellung ab 2039!

    Ab 2039 soll der Stahl aus Georgsmarienhütte klimaneutral hergestellt werden. Dafür liefert der Kooperationspartner EWE den grünen Wasserstoff aus Erzeugungsanlagen im Nordwesten Deutschlands.

    Niedersächsischer Ministerpräsident Stephan Weil dazu: „Ich freue mich sehr, dass EWE und Georgsmarienhütte sich darauf verständigt haben, den Aufbau der Wasserstoffindustrie deutlich zu beschleunigen. Für die neuen klimafreundlichen Prozesse werden große Mengen erneuerbarer Energie und grünen Wasserstoffs benötigt. Niedersachsen bietet gerade in diesen Bereichen einzigartige Standortvorteile: viel Windenergie auf Land und auf See, wichtige Seehäfen zum Import und zur Verteilung von grünem Wasserstoff und großvolumige unterirdische Formationen zur Speicherung von Wasserstoff. Gerade die Georgsmarienhütte geht einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Die Stahlindustrie bildet die Grundlage vieler Wertschöpfungsketten und wird mit diesem Leuchtturmprojekt dauerhaft Arbeitsplätze sichern. Mit dieser wegweisenden industriellen Transformation werden EWE und die GMH Gruppe signifikant zum Erreichen der Niedersächsischen und damit auch deutschen und europäischen Klimaschutzziele beitragen.“

    Mehr Informationen zur Kooperation.

    News (04.05.2023): EWE und Salzgitter AG wollen beim Thema Wasserstoff kooperieren!

    Am 04.05.2023 haben die Salzgitter AG und der Versorger EWE in Salzgitter eine Absichtserklärung unterzeichnet, die eine Kooperation der beiden Unternehmen beim Thema Wasserstoff vorsieht. So will EWE grünen Wasserstoff erzeugen und nach Salzgitter liefern, den die Salzgitter AG dann für die klimafreundliche Stahlerzeugung im Rahmen des Projekts SALCOS® einsetzt. Die Absichtserklärung wurde von den Vorstandsvorsitzenden Stefan Dohler (EWE) und GUnnar Groebler (Salzgitter AG) im Rahmen des Handesblatt Wasserstoff-Gipfels unterzeichnet.

    Mit der Kooperation werden auch die beiden niedersächsischen Groß-Projekte Clean Hydrogen Coastline von EWE und SALCOS® von der Salzgitter AG stärker vernetzt, was auch der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil begrüßt: „EWE und die Salzgitter AG wollen eng kooperieren in Sachen grüner Wasserstoff – das ist eine sehr gute Neuigkeit für das Energieland Niedersachsen. Diese Kooperation ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion. Ich freue mich, dass die EWE mit der Erzeugung und dem Transport von grünem Wasserstoff das Leuchtturmprojekt SALCOS® der Salzgitter AG entscheidend voranbringt.“

    Mehr erfahren

    Im IPCEI „Clean Hydrogen Coastline“ wollen die Industriepartner ArcelorMittal, EWE, Gasunie, swb und Tennet in der Region Nordwest 400 Megawatt Elektrolysekapazität bis zum Jahr 2026 aufbauen. Hierzu gibt es verschiedene Projekte, die bei der Umsetzung helfen sollen.

    • Im Teilprojekt 1 „Elektrolyse Ostfriesland“ will EWE in Emden eine 320-Megawatt-Elektrolyseanlage errichten und damit Wasserstoff im industriellen Maßstab produzieren. Laut EWE könnte in Emden bereits im Jahr 2028 Wasserstoff aus erneuerbaren Energien erzeugt werden.
    • Im Teilprojekt 2 „Elektrolyse Bremen“ will EWE ebenfalls einen Elektrolyseur bauen, allerdings in der Hansestadt Bremen. Der grüne Wasserstoff aus dem 50-Megawatt-Elektrolyseur soll – wie der Wasserstoff aus Emden – u. a. für die klimaneutrale Stahlproduktion genutzt werden. Geplant ist beispielsweise die Lieferung von Wasserstoff zum Bremer Standort von ArcelorMittal, zu der Salzgitter AG oder zu der Georgsmarienhütte.
    • Im dritten Teilprojekt „Speicher Huntorf“ plant EWE die Anbindung der Wasserstoffinfrastruktur an seinen Kavernenspeicher in Huntorf. So ist vorgesehen, einen unterirdischen Erdgasspeicher und obertägige Anlagen für die Wasserstoffspeicherung umzurüsten. Wichtige Erkenntnisse soll das Forschungsvorhaben HyCAVmobil von EWE bringen, in dem das Unternehmen in Rüdersdorf bei Berlin Wasserstoff in deutlich kleinerem Maßstab in Kavernenspeicher einspeichert.
    • Im Rahmen des Teilprojekts 4 „H2-Pipeline-Infrastruktur Nordwest“ soll die Wasserstoff-Infrastruktur im Nordwesten optimiert werden. Durch den Bau und die Umstellung von mehreren Pipeline-Abschnitten wird der Anschluss wichtiger Wasserstoff-Abnehmer und -Speicher an das zukünftige europäische Wasserstofftransportnetz hergestellt.

    Durch die vielfältigen Anknüpfungspunkte von Clean Hydrogen Coastline, beispielsweise mit den niederländischen Partnern, aber auch mit Vorhaben in Hamburg und Nordrhein-Westfalen, bieten sich umfangreiche Potenziale für ein europäisches IPCEI. Damit können die Partner einen entscheidenden Schritt machen, um ein wichtiger Baustein einer zukünftigen europäischen Wasserstoffwirtschaft zu werden. Ziel des Projektes ist vor allem die Einbindung von Wasserstoff in bestehende Energieinfrastrukturen.

    Partner

    ©ArcelorMittal
    ©EWE
    ©Tennet

    ArcelorMittal ist ein internationaler Stahlproduzent mit einem Produktionsvolumen von sieben Millionen Tonnen Rohstahl (2019), der deutschlandweit rund 9.000 Angestellte beschäftigt.

    Logo: © ArcelorMittal

     

    Mit rund 9.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die EWE AG eines der größten Versorgungsunternehmen Deutschlands, das sich im Bereich Wasserstoff auf entsprechende Infrastruktur fokussiert.

    Logo: © EWE AG

    TenneT TSO GmbH ist ein Übertragungsnetzbetreiber mit einer Netzlänge von 24.000 Kilometern und ca. 5.700 Beschäftigten.

    Logo: © TenneT TSO GmbH

    ©Gasunie Deutschland
    ©SWB

    Die Gasunie Deutschland GmbH & Co. KG ist als Fernleitungsnetzbetreiber für ein rund 4.300 Kilometer langes Fernleitungsnetz verantwortlich.

    Logo: © Gasunie Deutschland

    Die swb AG ist ein regionales Versorgungsunternehmen für Bremen und Bremerhaven mit rund 2.255 Beschäftigten.

    Logo: © swb AG

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      Importstrategie für Wasserstoff

      Importstrategie für Wasserstoff

      PROJEKTE

      ©nowegaQuelle: AdobeStock_192820721

      Um ausreichend Wasserstoff für den Wasserstoff-Hochlauf zur Verfügung zu haben, ist Deutschland auf Wasserstoff-Importe angewiesen. 

      Importstrategie für Wasserstoff und Wasserstoffderivate

      Trotz zahlreicher Projekte, die zum Aufbau großer Elektrolyse-Kapazitäten in Deutschland und speziell in Niedersachsen beitragen, wird Deutschland in Zukunft auf Wasserstoff-Importe angewiesen sein, um den steigenden Wasserstoffbedarf für die Industrie, die Mobilität und den Kraftwerkssektor zu decken. Um diesen Prozess möglichst strukturiert anzugehen, wurde nun von der Bundesregierung die Importstrategie für Wasserstoff und Wasserstoffderivate vorgelegt.

      Die Bundesregierung geht im Rahmen der nun vorgelegten Importstrategie von einem Wasserstoff- bzw. Wasserstoffderivat-Bedarf von 95-130 TWh im Jahr 2030 aus, der vor allem der Stahlindustrie, der Grundstoff- und Petrochemie, in der Mobilität (insbesondere Schiffs- und Luftverkehr) sowie im Kraftwerkssektor benötigt wird. Der Bedarf soll im Jahr 2045 auf 360-500 TWh für Wasserstoff und 200 TWh für Derivate steigen.

      Da der Bedarf nicht allein durch die inländische Produktion gedeckt werden kann, müssen nach Prognose der Bundesregierung ca. 50-70 % des Bedarfs importiert werden. Über eine entsprechende Importstrategie wurde heute im Bundeskabinett beraten. Hierdurch soll in Zukunft eine stabile, sichere, nachhaltige und diversifizierte Versorgung mit Wasserstoff und Wasserstoffderivaten ermöglicht werden.

      Die wichtigsten Punkte der nun vorgelegten H2-Importstrategie auf einen Blick:

      • Der Großteil der Wasserstoffimporte soll aus Kostengründen über Pipelinetransport erfolgen.
      • Importierte Wasserstoffderivate sollen per Schiff nach Deutschland transportiert und nach Möglichkeit direkt genutzt werden. Gleichzeitig wird unterstrichen, dass eine Rückumwandlung der Derivate in Wasserstoff für die Bedarfsabdeckung erforderlich sein wird.
      • Der Aufbau von pipelinebasierter Importinfrastruktur und Importterminals soll dabei parallel erfolgen.
      • Wasserstoff soll kurz- bis mittelfristig per Pipeline und mittel- bis langfristig zusätzlich auch in flüssiger Form per Schiff importiert werden.
      • Bei Wasserstoffderivaten setzt die Bundesregierung auf eine Vielzahl von Produkten. Um die Importmengen kurzfristig hochzufahren, sollen vor allem Ammoniak, Methanol und synthetische Kraftstoffe per Schiff und synthetisches Methan per Erdgaspipeline importiert werden.
      • Für die Diversifizierung der Lieferquellen kommen eine Vielzahl an Partnerländern und -regionen in Frage, mit denen bereits heute z.T. explizite Wasserstoffabkommen existieren oder gemeinsame Wasserstoffprojekte durchgeführt werden. Hierzu zählen z.B. Norwegen, Namibia, Ägypten und andere.
      • Es soll eine Zertifizierung von Wasserstoffimporten geben, um Nachhaltigkeitsstandards und Transparenz über die Eigenschaften der gehandelten Wasserstoffprodukte sicherzustellen
      • Die in der Strategie genannten Maßnahmen sollen von zielgerichteten Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen flankiert werden.

      Mit der langersehnten Veröffentlichung der Wasserstoffstrategie wird ein weiterer Baustein für den Aufbau und Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft gelegt. Die Wasserstoffstrategie hat dabei eine Signalwirkung in zweifacher Hinsicht: Einerseits bietet sie Abnahme- und somit Planungssicherheit für Akteure, die Exportprojekte in Partnerländern realisieren wollen. Andererseits sendet sie auch ein Signal an die deutsche Wirtschaft, dass in Zukunft ausreichend Wasserstoff und Derivate für die Transformation zur Verfügung stehen werden.

      Die ganze Strategie finden Sie hier:

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        Fairfuels

        Fairfuels

        PROJEKTE

        Fairfuels

        Um die Klimaziele zu erreichen, müssen die Treibhausgasemissionen insbesondere im Verkehrssektor deutlich reduziert werden. Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Dekarbonisierung des Luftverkehrs, indem herkömmliches Kerosin durch klimafreundliche Treibstoffe ersetzt wird. Wie das gelingen kann, zeigt das Projekt Fairfuels: Mit Hilfe von grünem Wasserstoff und CO2 aus der Atmosphäre wird synthetisches Öl hergestellt, welches letztlich als E-Kerosin in der Luftfahrt genutzt werden kann.

        News (28.06.2024): Weltweit erste industrielle Anlage in Werlte produziert fünf Tonnen E-Kerosin für den Flugverkehr!

        Laut atmosfair konnten in Werlte nun die ersten fünf Tonnen E-Kerosin produziert werden – womit die Anlage laut Betreibern die erste in Industriegröße ist, die erfolgreich E-Kerosin produziert hat. 

        Ab Herbst könnten bereits die ersten Flüge stattfinden, bei denen der Stoff aus Werlte dem herkömmlichen Kerosin beigemischt wird – allerdings zu lediglich 0,1 Prozent. „Bis größere Produktionskapazitäten erreicht sind, ist es unerlässlich, dass wir alle weniger fliegen“, erklärt atmosfair daher. Mehr dazu

        Im emsländischen Werlte hat die Non-Profit-Organisation atmosfair ein Verfahren entwickelt, um mittels einer Power to Liquid-Anlage CO2-neutrales Kerosin für den Luftverkehr herzustellen. In einem Elektrolyseur wird hierzu zunächst – mit Hilfe von PV- und Windstrom – aus Wasser grüner Wasserstoff erzeugt. Mit dem grünen Wasserstoff und Kohlenstoff, der aus der Umgebungsluft und aus Biogasanlagen gewonnen wird, wird dann in einer Syntheseanlage synthetisches Rohöl hergestellt. In einem letzten Schritt wird das synthetische Rohöl schließlich in der Raffinerie in Heide zu E-Kerosin aufbereitet.

        Im Rahmen des Projekts werden etwa 8 Barrel synthetisches Öl pro Tag hergestellt und an beteiligte Partner geliefert. Das Projekt hat Modell-Charakter für die erfolgreiche Dekarbonisierung des Flugverkehrs. Zur erfolgreichen Dekarbonisierung der Luftfahrt braucht es jedoch eine Reihe von Nachahmern im Großmaßstab. Das Projekt Fairfuels soll daher beispielhaft zeigen, wie in Ländern mit einem hohen Angebot an erneuerbaren Energien die Herstellung von E-Kerosin im Großmaßstab ermöglicht werden kann – welches schließlich für den Import nach Deutschland zur Verfügung steht.

        Mehr zu dem Projekt

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        Über atmosfair

        Die atmosfair gGmbH ist eine gemeinnützige Klimaschutzorganisation mit Sitz in Berlin. atmosfair führt Klimaschutzprojekte durch, berät und begleitet Unternehmen und Institutionen bei der Transformation und ermöglicht es, unvermeidbare CO₂-Emissionen im globalen Süden zu kompensieren.

        © atmosfair

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          H2Marsch

          H2Marsch

          PROJEKTE

          Hydrogen economyQuelle: Wasserstoffallianz Wesermarsch

          H2Marsch: Wasserstoff für eine klimafreundliche Industrie in der Wesermarsch

          Wasserstoff spielt in den Planungen energieintensiver Unternehmen eine zunehmend wichtigere Rolle – insbesondere, wenn es um die Dekarbonisierung nicht oder nur schwer elektrifizierbarer Prozesse im Unternehmen geht. Der Zugang zu Wasserstoff wird somit zu einem zentralen Standortfaktor. In der Region Wesermarsch hat sich daher die Allianz „H2Marsch“ gebildet, welche die Versorgung der Region mit Wasserstoff sicherstellen will. Die Wasserstoff-Beschaffung soll dabei durch den Import per Schiff, die Wasserstoff-Produktion in der Region und die Beschaffung per Wasserstoff-Pipeline gelingen. Hierdurch sollen nicht nur 6.000 Arbeitsplätze gesichert, sondern perspektivisch auch 240.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr reduziert werden.

          News (13.05.2024): Machbarkeitsstudie zum Projekt H2MARSCH vorgestellt

          Um zu untersuchen, wie die Dekarbonisierung der Industrie in der Wesermarsch am besten gelingt, haben die beteiligten Unternehmen Airbus Aerostructures, DMK Deutsches Milchkontor, Glencore Nordenham, KRONOS TITAN, USG-Blexen und der Energiekonzern EWE mit seinen Töchtern EWE NETZ und EWE GASSPEICHER, die Wirtschaftsförderung Wesermarsch sowie die Städte Brake (Unterweser) und Nordenham nun eine Machbarkeitsstudie vorgestellt. Mehr erfahren

          Im Rahmen des Projekts H2 Marsch hat sich im Jahr 2022 eine Allianz zur Beschaffung von Wasserstoff für die Dekarbonisierung der Industrie in der Region Wesermarsch gebildet. In der Region gibt es einige energieintensive Unternehmen, die für eine erfolgreiche Dekarbonisierung auf Wasserstoff angewiesen sind. Zu den relevanten regionalen Wasserstoffabnehmern gehören insbesondere Kronos Titan, Airbus Aerostructures, Glencore Nordenham sowie DMK Milchkontor. Auch der EWE Gasspeicher Huntorf (siehe Projektbeschreibung) und die Salzkavernen der USG-Blexen werden in den Planungen bedacht. Das Projekt ist offen für weitere Akteure in der Region. So wird beispielsweise die Anbindung des ehemaligen Kernkraftwerks Unterweser als Energiehub sowie weitere neue Industrie- und Gewerbeflächen mitbetrachtet.

          Für die Wasserstoffallianz sollen perspektivisch rund 500 Gigawattstunden (GWh) Wasserstoff beschafft werden, welche fossile Energieträger ersetzen. Aktuell besteht in der Region ein fossiler Energieverbrauch von etwa 1.100 GWh, wovon ca. die Hälfte elektrifiziert und etwa 50% über Wasserstoff bereitgestellt werden soll (13.000 Tonnen Wasserstoff). Mit einer erfolgreichen Transformation der Industrie in der Wesermarsch können laut Allianz nicht nur 6.000 Arbeitsplätze gesichert, sondern perspektivisch auch 240.000 Tonnen CO2-Emissionen jährlich reduziert werden.

          Derzeit evaluiert die Initiative verschiedene Wege der Wasserstoffbeschaffung für die Region. Hierzu zählt einerseits der Wasserstoff-Import per Schiff und die Wasserstoff-Produktion in der Region, aber auch die Beschaffung per Pipeline. Hierbei gibt es bereits vielversprechende Fortschritte, denn die Region wurde bei dem Entwurf des Wasserstoffkernnetzes mitbedacht.

          Quelle: H2Marsch

          Der Zeitplan: Wasserstoff-Einsatz in der Region soll 2028 starten

          Derzeit wird eine Machbarkeitsstudie erstellt, welche potenzielle Wege zur Versorgung der Region mit Wasserstoff aufzeigt. Ab 2024 soll bereits die Transformation der Industrieanlagen gestartet werden, indem zunächst Fördermittel im Themenfeld Forschung und Entwicklung beantragt werden. Die Forschung und Entwicklung selbst soll dann ab 2025 starten und die Transformation der ersten industriellen Anlagen schließlich ab 2026 beginnen.

          Im Kontext der Wasserstoff-Eigenerzeugung in der Region sind erste Entwürfe und Genehmigungsverfahren im Laufe des Jahres 2024 vorgesehen. Der Betrieb von Elektrolyse-Anlagen ist dann ab 2028 geplant.

          Im Bereich des Wasserstoff-Importes soll ab 2025 die nötige Wasserstoff-Infrastruktur aufgebaut werden – unter anderem auch durch Pipeline-Neubauten, die auch im Rahmen des Wasserstoffkernnetzes berücksichtigt wurden. Die Wasserstoffpipeline soll in Form einer Stichleitung von Huntdorf (dortige Anbindung an das Wasserstoffkernnetz) Richtung Nordenham und entlang der bisherigen Gasleitungstrasse verlegt werden. Ebenfalls wurden bereits initiale Gespräche mit Bremerhaven geführt. So wäre eine Anbindung über eine Verlängerung der Trasse unterhalb der Weser vorstellbar.

          Durch die verschiedenen Einzelschritte soll schließlich ab 2028 der Einsatz von Wasserstoff in der Region starten.

          Quelle: H2 Marsch

          Projektpartner:

          Zu den Projektteilnehmern der Allianz gehören die folgenden Unternehmen/Institutionen:

          • Airbus Aerostructures
          • DMK Deutsches Milchkontor
          • EWE GASSPEICHER
          • EWE NETZ
          • Glencore Nordenham
          • KRONOS TITAN
          • Stadt Nordenham
          • USG-Blexen
          • Wirtschaftsförderung Wesermarsch

          Das Projekt wird von der BBH Gruppe begleitet und erfährt darüber hinaus Unterstützung durch den Landkreis Wesermarsch und die Stadt Brake.

          Interessiert an der Wasserstoffallianz Wesermarsch? 

          Sie haben Interesse an der Wasserstoffallianz Wesermarsch und dem Projekt H2Marsch? Dann können Sie sich gerne mit Tim Eshold in Verbindung setzen (E-Mail: tim.eshold@glencore.de)

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