Pressemitteilung

Versorgungssicherheit mit nachhaltiger Energie – Transformation der Wirtschaft startet in Niedersachsen

Niedersachsen baut das Fundament für die Produktion, den Transport und die Speicherung klimafreundlicher Energieträger. Mehrere Großprojekte wurden heute im Rahmen einer Veranstaltung des Niedersächsischen Wasserstoff-Netzwerks in Wilhelmshaven vorgestellt. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Carsten Feist betonte Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, die wichtige Rolle Niedersachsens bei der Energie-Versorgungssicherheit Deutschlands und der Europäischen Union (EU).

„Die aktuelle politische Lage und Debatte zur Energie-Versorgungssicherheit machen die enorme Bedeutung Nordwestniedersachsens als Energiestandort für Deutschland und ganz Europa deutlich“, sagte Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. „Hier entsteht eine gigantische und zukunftsfähige Infrastruktur für Erneuerbare Energien, die die komplette Wertschöpfungskette der Wasserstoffwirtschaft nutzt.“ Wie andere Bundesländer und Europa ganz konkret durch nachhaltige Versorgungssicherheit aus Niedersachsen profitieren werden, skizzierte Kilian Crone, Deutsche Energie Agentur DENA in seiner Keynote Speech und leitete damit die Vorstellung Niedersächsischer Großprojekte für Energiesicherheit und die Transformation der Wirtschaft ein.

Niedersächsische Großprojekte für Energiesicherheit

ENERGY HUB WILHELMSHAVEN: Insgesamt 15 Unternehmen aus Wilhelmshaven und der Region sowie die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wilhelmshaven (WFG) bilden ein Wasserstoff-Cluster, welcher durch die geografische Lage, einen Hochspannungsnetz-Knotenpunkt und hohe Erzeugungskapazitäten für On- und Offshore Windstrom in der Umgebung überzeugt. „Dazu besteht in der Wasserstoffhauptstadt Wilhelmshaven eine leicht umzusetzende Anbindung an die europäische Pipeline-Infrastruktur“, sagt Uwe Oppitz, Sprecher der Initiative WFG. Mehr zum Energy Hub Wilhelmshaven

Transformationspfad für die Region Wilhelmshaven als integriertes, klimaneutrales Energiecluster zu einer Drehscheibe für erneuerbare Energien und klimafreundlichen Wasserstoff – dem “Energy Hub Port of Wilhelmshaven”. Quelle: Deutsche Energie Agentur

CLEAN HYDROGEN COASTLINE: Clean Hydrogen Coastline ist ein Verbund aus Partnern im Bereich der gesamten Wertschöpfungskette der Wasserstoffwirtschaft und damit ein wichtiger Baustein für den Aufbau einer europäischen Wasserstoffwirtschaft. Industriepartner sind ArcelorMittal, EWE, Faun, swb und Tennet. „Mit entsprechender Förderung können wir bis zum Jahr 2026 bis zu 400 Megawatt Elektrolysekapazität mit entsprechender Speicherung von Wasserstoff zielgerichtet ins Energiesystem integrieren“, sagt Dr. Geert Tjarks, Verbundpartner EWE GASSPEICHER. Clean Hydrogen Coastline ist Teil eines europäischen Gesamtansatzes, welcher sich im Rahmen von IPCEI um Fördermittel bewirbt. Mehr zu Clean Hydrogen Coastline

H2CAST STORAG ETZEL: Der Betreiber des größten Kavernenfeldes in Nordwest-Europa treibt mit dem Forschungsprojekt H2CAST Etzel und einem darauf aufbauenden Entwicklungsprojekt die Forschung und Entwicklung der untertägigen Großspeicherung von Wasserstoff voran und verfolgt gleichzeitig das Ziel, die zukünftige Eignung der Salzkavernen in Etzel als großvolumige Wasserstoffspeicher unter Beweis zu stellen. „Das Kavernenfeld Etzel „H2-ready!“ machen, das ist unser Ziel. Denn die Energiewende braucht Speicher, wenn H2-Produktion sowie -Import und Verbrauch nicht übereinstimmen“, sagt Boris Richter, Geschäftsführer STORAG Etzel. Mehr zu H2CAST Storag Etzel

Quelle: Storag Etzel

Die Energiedrehscheibe Etzel ist angebunden an Gaspipelines, die für den H2-Betrieb umgewidmet werden können. Eine Wasserstoffpipeline zum möglichen H2-Importterminal in Wilhelmshaven könnte realisiert werden. Copyright: STORAG ETZEL

HYPERLINK/HYDROGEN BACKBONE: Das Infrastrukturprojekt HyPerLink von Gasunie ist eng mit dem IPCEI Projekt Clean Hydrogen Coastline verbunden. Es schafft eine Verbindung zwischen den Niederlanden, Deutschland und Dänemark. Hierbei sollen Verbindungen zwischen vorhandenen Wasserstoffproduktionsstätten und Importquellen mit potentiellen Abnehmern in Bremen, Hamburg und Hannover sowie Untergrundspeichern auf der anderen Seite aufgebaut werden. 

Im Nordwesten liegt die erste Ausbaustufe des HyPerLink Vorhabens. „Bis zum Jahr 2026 wollen wir über unsere Ferngasleitungen eine Verbindung wichtiger Produktions- und Speicherstandorte mit relevanten Absatzmärkten schaffen, und zwar in Niedersachsen, in Bremen und Hamburg“, sagt Bert Kiewiet, Manager Hydrogen Germany | Gasunie Deutschland Transport Services. Mehr zu HyPerLink

Quelle: GASUNIE

Das Wasserstoffnetzwerk HyPerLink bildet eine Verbindung zwischen den Niederlanden und Dänemark mit zentralen Knotenpunkten in Niedersachsen. Copyright: GASUNIE

Die abschließende Diskussionsrunde zur Bedeutung der vorgestellten Großprojekte für eine gesicherte Energieversorgung in Deutschland und der EU moderierte Lis Blume, Niedersächsisches Wasserstoff-Netzwerk (NWN).

 

Bilder zur Veranstaltung

Was ist ein IPCEI Projekt?

Im Rahmen der staatlichen Fördermöglichkeiten der „Important Projects of Common European Interest (IPCEI)“ (deutsch: „Wichtige Vorhaben gemeinsamen europäischen Interesses“) werden Wasserstofftechnologien und -systeme unterstützt. IPCEI leisten als gemeinsame Investitionsanstrengung kooperierender europäischer Unternehmen einen wichtigen Impuls im europäischen Binnenmarkt. Dies betrifft Investitionen in Erzeugung von grünem Wasserstoff, in Wasserstoffinfrastruktur und die Nutzung von Wasserstoff in der Industrie und für Mobilität.

Niedersächsisches Wasserstoff-Netzwerk

Das Niedersächsische Wasserstoff-Netzwerk (NWN) wurde Mitte Juli 2020 vom Niedersächsischen Umweltministerium gegründet und bündelt inzwischen über 700 Akteure der niedersächsischen Wasserstoffwirtschaft. Die Geschäftsstelle des Niedersächsischen Wasserstoff-Netzwerks wird von der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) geleitet und von den Verbundpartnern Institut der Norddeutschen Wirtschaft im Auftrag der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. sowie der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes unterstützt. Darüber hinaus sind das Innovationszentrum Niedersachsen sowie das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen Partner des NWN.

Info-Grafiken zu Ihrer Verwendung

Download-Links auf https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/

Die einzelnen Präsentationen können Sie mit Klick auf die folgenden Logos herunterladen.

©ISFH SiKuWa Ausschnitt

Uwe Oppitz, Initiative WFG

©Energy-Hub

Bert Kiewiet, Gasunie Deutschland Transport Services

Boris Richter, STORAG Etzel

Kilian Crone, Deutsche Energie-Agentur

Dr. Geert Tjarks, EWE GASSPEICHER

Bleiben Sie informiert – mit unserem Newsletter „NWN direkt…“

Sie möchten über diese und andere spannende Wasserstoff-Projekte aus Niedersachsen informiert bleiben? Dann melden Sie sich bei unserem Newsletter an!