Clean Hydrogen Coastline

Clean Hydrogen Coastline

PROJEKTE

Etwa 400 Megawatt Elektrolysekapazität soll bis 2026 im Projekt „Clean Hydrogen Coastline“ in der Region Nordwest aufgebaut werden. Bildquelle: ©EWE

Clean Hydrogen Coastline

Der deutschen Nordseeküste kommt beim Aufbau einer bundesweiten Wasserstoffwirtschaft eine besondere Bedeutung zu. Aufgrund des hohen Angebots von erneuerbaren Energien kann Wasserstoff in der Region nicht nur erzeugt, sondern auch gespeichert, über bestehende Strom- und Gas-Infrastruktur in das Energiesystem eingebunden, oder unmittelbar vor Ort genutzt werden. Das „Important Project of Common European Interest“ (kurz IPCEI) „Clean Hydrogen Coastline“ soll dazu beitragen, die Wasserstoffwirtschaft in der Region Nordwest auf- und auszubauen.

News (15.02.2024): IPCEI-Projekte: Europäische Kommission genehmigt Förderungen

Wie die Europäische Kommission bekanntgab, wurde die dritte IPCEI-Runde unter dem Titel „Hy2Infra“ nun genehmigt. Hierdurch dürfen die Mitgliedsstaaten öffentliche Mittel in einer Höhe von bis zu 6,9 Milliarden Euro bereitstellen. In der aktuellen Runde sind 32 Unternehmen im Rahmen von 33 Projekten beteiligt – zu denen auch das Projekt Clean Hydrogen Coastline gehört. Mehr erfahren

News (16.01.2024): Wasserstoff-Kooperation zwischen EWE und ArcelorMittal Bremen

Wie EWE und der Stahlhersteller ArcelorMittal gestern bekanntgaben, haben die beiden Unternehmen die nächste Wasserstoff-Kooperation beschlossen. Demnach soll EWE grünen Wasserstoff nach Bremen liefern, um dort die Dekarbonisierung der Stahlindustrie zu ermöglichen.  Im Zentrum des Vorhabens steht eine 320-Megawatt Erzeugungsanlage, die in Emden installiert werden soll und ab voraussichtlich 2028 grünen Wasserstoff produziert.

Ausgangspunkt für dieses Vorhaben ist das Großprojekt „Clean Hydrogen Coastline“. In dem Projekt wird an der Nordseeküste eine Wasserstoffwirtschaft mit Erzeugungs-, Speicher- und Transportmöglichkeiten aufgebaut. Der Wasserstoff soll schließlich in der Industrie zum Einsatz kommen – neben ArcelorMittal Bremen z.B. auch in Salzgitter bei der Salzgitter AG. Mehr erfahren

News (24.08.2023): Kooperation von EWE AG und Georgsmarienhütte GmbH!

Grüner Stahl aus Georgsmarienhütte – EWE AG und Georgsmarienhütte GmbH geben Wasserstoff-Kooperation bekannt für eine komplett klimaneutrale Stahlherstellung ab 2039!

Ab 2039 soll der Stahl aus Georgsmarienhütte klimaneutral hergestellt werden. Dafür liefert der Kooperationspartner EWE den grünen Wasserstoff aus Erzeugungsanlagen im Nordwesten Deutschlands.

Niedersächsischer Ministerpräsident Stephan Weil dazu: „Ich freue mich sehr, dass EWE und Georgsmarienhütte sich darauf verständigt haben, den Aufbau der Wasserstoffindustrie deutlich zu beschleunigen. Für die neuen klimafreundlichen Prozesse werden große Mengen erneuerbarer Energie und grünen Wasserstoffs benötigt. Niedersachsen bietet gerade in diesen Bereichen einzigartige Standortvorteile: viel Windenergie auf Land und auf See, wichtige Seehäfen zum Import und zur Verteilung von grünem Wasserstoff und großvolumige unterirdische Formationen zur Speicherung von Wasserstoff. Gerade die Georgsmarienhütte geht einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Die Stahlindustrie bildet die Grundlage vieler Wertschöpfungsketten und wird mit diesem Leuchtturmprojekt dauerhaft Arbeitsplätze sichern. Mit dieser wegweisenden industriellen Transformation werden EWE und die GMH Gruppe signifikant zum Erreichen der Niedersächsischen und damit auch deutschen und europäischen Klimaschutzziele beitragen.“

Mehr Informationen zur Kooperation.

News (04.05.2023): EWE und Salzgitter AG wollen beim Thema Wasserstoff kooperieren!

Am 04.05.2023 haben die Salzgitter AG und der Versorger EWE in Salzgitter eine Absichtserklärung unterzeichnet, die eine Kooperation der beiden Unternehmen beim Thema Wasserstoff vorsieht. So will EWE grünen Wasserstoff erzeugen und nach Salzgitter liefern, den die Salzgitter AG dann für die klimafreundliche Stahlerzeugung im Rahmen des Projekts SALCOS® einsetzt. Die Absichtserklärung wurde von den Vorstandsvorsitzenden Stefan Dohler (EWE) und GUnnar Groebler (Salzgitter AG) im Rahmen des Handesblatt Wasserstoff-Gipfels unterzeichnet.

Mit der Kooperation werden auch die beiden niedersächsischen Groß-Projekte Clean Hydrogen Coastline von EWE und SALCOS® von der Salzgitter AG stärker vernetzt, was auch der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil begrüßt: „EWE und die Salzgitter AG wollen eng kooperieren in Sachen grüner Wasserstoff – das ist eine sehr gute Neuigkeit für das Energieland Niedersachsen. Diese Kooperation ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion. Ich freue mich, dass die EWE mit der Erzeugung und dem Transport von grünem Wasserstoff das Leuchtturmprojekt SALCOS® der Salzgitter AG entscheidend voranbringt.“

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Im IPCEI „Clean Hydrogen Coastline“ wollen die Industriepartner ArcelorMittal, EWE, Gasunie, swb und Tennet in der Region Nordwest 400 Megawatt Elektrolysekapazität bis zum Jahr 2026 aufbauen. Hierzu gibt es verschiedene Projekte, die bei der Umsetzung helfen sollen.

  • Im Teilprojekt 1 „Elektrolyse Ostfriesland“ will EWE in Emden eine 320-Megawatt-Elektrolyseanlage errichten und damit Wasserstoff im industriellen Maßstab produzieren. Laut EWE könnte in Emden bereits im Jahr 2028 Wasserstoff aus erneuerbaren Energien erzeugt werden.
  • Im Teilprojekt 2 „Elektrolyse Bremen“ will EWE ebenfalls einen Elektrolyseur bauen, allerdings in der Hansestadt Bremen. Der grüne Wasserstoff aus dem 50-Megawatt-Elektrolyseur soll – wie der Wasserstoff aus Emden – u. a. für die klimaneutrale Stahlproduktion genutzt werden. Geplant ist beispielsweise die Lieferung von Wasserstoff zum Bremer Standort von ArcelorMittal, zu der Salzgitter AG oder zu der Georgsmarienhütte.
  • Im dritten Teilprojekt „Speicher Huntorf“ plant EWE die Anbindung der Wasserstoffinfrastruktur an seinen Kavernenspeicher in Huntorf. So ist vorgesehen, einen unterirdischen Erdgasspeicher und obertägige Anlagen für die Wasserstoffspeicherung umzurüsten. Wichtige Erkenntnisse soll das Forschungsvorhaben HyCAVmobil von EWE bringen, in dem das Unternehmen in Rüdersdorf bei Berlin Wasserstoff in deutlich kleinerem Maßstab in Kavernenspeicher einspeichert.
  • Im Rahmen des Teilprojekts 4 „H2-Pipeline-Infrastruktur Nordwest“ soll die Wasserstoff-Infrastruktur im Nordwesten optimiert werden. Durch den Bau und die Umstellung von mehreren Pipeline-Abschnitten wird der Anschluss wichtiger Wasserstoff-Abnehmer und -Speicher an das zukünftige europäische Wasserstofftransportnetz hergestellt.

Durch die vielfältigen Anknüpfungspunkte von Clean Hydrogen Coastline, beispielsweise mit den niederländischen Partnern, aber auch mit Vorhaben in Hamburg und Nordrhein-Westfalen, bieten sich umfangreiche Potenziale für ein europäisches IPCEI. Damit können die Partner einen entscheidenden Schritt machen, um ein wichtiger Baustein einer zukünftigen europäischen Wasserstoffwirtschaft zu werden. Ziel des Projektes ist vor allem die Einbindung von Wasserstoff in bestehende Energieinfrastrukturen.

Partner

©ArcelorMittal
©EWE
©Tennet

ArcelorMittal ist ein internationaler Stahlproduzent mit einem Produktionsvolumen von sieben Millionen Tonnen Rohstahl (2019), der deutschlandweit rund 9.000 Angestellte beschäftigt.

Logo: © ArcelorMittal

 

Mit rund 9.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die EWE AG eines der größten Versorgungsunternehmen Deutschlands, das sich im Bereich Wasserstoff auf entsprechende Infrastruktur fokussiert.

Logo: © EWE AG

TenneT TSO GmbH ist ein Übertragungsnetzbetreiber mit einer Netzlänge von 24.000 Kilometern und ca. 5.700 Beschäftigten.

Logo: © TenneT TSO GmbH

©Gasunie Deutschland
©SWB

Die Gasunie Deutschland GmbH & Co. KG ist als Fernleitungsnetzbetreiber für ein rund 4.300 Kilometer langes Fernleitungsnetz verantwortlich.

Logo: © Gasunie Deutschland

Die swb AG ist ein regionales Versorgungsunternehmen für Bremen und Bremerhaven mit rund 2.255 Beschäftigten.

Logo: © swb AG

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    AquaDuctus

    AquaDuctus

    PROJEKTE

    AquaDuctus: Wasserstoff-Pipeline versorgt Deutschland mit grünem Wasserstoff von der Nordsee

    Im Rahmen des Projekts AquaVentus sollen zwischen Helgoland und Doggerbank etwa 10 Gigawatt Elektrolysekapazität für Wasserstoff aus Offshore-Windstrom aufgebaut werden. Hierdurch kann etwa eine Million Tonnen Grüner Wasserstoff pro Jahr erzeugt werden – der jedoch zu den Verbrauchszentren auf dem Festland transportiert werden muss. Genau dies soll im Teilprojekt AquaDuctus ermöglicht werden. Hierzu soll eine mehr als 400 Kilometer lange Pipeline errichtet werden, die letztlich zur Dekarbonisierung des Energiebedarfs in Deutschland und Europa beitragen soll.

    News (15.02.2024): IPCEI-Projekte: Europäische Kommission genehmigt Förderungen

    Wie die Europäische Kommission bekanntgab, wurde die dritte IPCEI-Runde unter dem Titel „Hy2Infra“ nun genehmigt. Hierdurch dürfen die Mitgliedsstaaten öffentliche Mittel in einer Höhe von bis zu 6,9 Milliarden Euro bereitstellen. In der aktuellen Runde sind 32 Unternehmen im Rahmen von 33 Projekten beteiligt – zu denen auch das Projekt AquaDuctus gehört. Mehr erfahren

    Die Menge an erneuerbaren Energien, die mittels Windenergie offshore auf dem Meer erzeugt werden kann, ist immens. Im Falle des AquaVentus-Projektes soll Windenergie von der Nordsee genutzt werden. Da die offshore produzierte Energie jedoch teils über mehrere hundert Kilometer transportiert werden muss, stellte sich die Frage, wie der Transport der umweltfreundlichen Energie am effizientesten funktioniert. Im Falle des AquaVentus-Projektes geht es um eine Distanz von mehr als 400 Kilometern, die zwischen den Erzeugungsstätten in der Nordsee (zwischen Helgoland und Doggerbank) und dem Festland liegen. Aus volkswirtschaftlicher Perspektive ergibt es dabei gemäß der für das Projekt angefertigten Studie Sinn, eine Wasserstoffleitung zu nutzen, da die Transportkosten für die Verbraucher im Vergleich deutlich geringer sind, andererseits aber auch der Naturraum geschont und der konventionelle Netzausbau nicht durch ein Offshore-Großprojekt belastet wird.

    Planmäßig soll in dem Projekt AquaVentus eine Elektrolysekapazität von etwa 10 Gigawatt für Wasserstoff aus Offshore-Windstrom aufgebaut werden. Die geplante Aqua-Ductus-Pipeline soll dabei eine „open access“- Wasserstoff-Pipeline im Gigawatt-Maßstab sein – und wäre damit die erste dieser Art in europäischen Gewässern.

    Das Pipeline-Projekt wird dabei in zwei Teilschritten umgesetzt: In einem ersten Schritt ist bis 2030 die Anbindung des SEN-1 Wasserstoff-Windparks an das deutsche Festland geplant (etwa 200 Kilometer Pipeline-Länge). Im zweiten Schritt ist bis 2035 die Anbindung weiterer Wasserstoff-Windparks geplant, die sich am äußersten Rand der ausschließlichen Wirtschaftszone Deutschlands befinden. Die Länge dieser Pipeline soll (ab dem SEN-1 Wasserstoff-Windpark) etwa 220 Kilometer betragen, wodurch sich eine Gesamtlänge von mehr als 400 Kilometern ergibt. Zudem sollen in beiden Projektabschnitten Kopplungspunkte für benachbarte Offshore-Wasserstoff-Pipelines geschaffen werden – z.B. mit dem Vereinigten Königreich, Norwegen, Dänemark oder der Niederlande. AquaDuctus soll somit auch der Startpunkt für ein Offshore-Wasserstoffnetz im europäischen Nordseeraum werden.

    Quelle: Gascade, Fluxys

    Die geplante Pipeline-Infrastruktur im Rahmen des AquaVentus-Projektes. Das Projekt AquaDuctus umfasst die gelb markierten Leitungen. Bildquelle: GASCADE, Fluxys

    Anlanden soll die Wasserstoff-Pipeline in Wilhelmshaven in Niedersachsen. Hiermit greift das Projekt auch auf die entstehende Wasserstoff-Infrastruktur zurück, die am Festland und speziell in Niedersachsen entsteht. Dadurch können signifikante Mengen von grünem Wasserstoff nicht nur in den niedersächsischen Kavernenspeichern zwischengespeichert, sondern auch weiter in Richtung der Abnahmezentren im Süden geleitet werden.

    Der erste Schritt zu diesem Großprojekt war eine detaillierte Machbarkeitsstudie, welche die technische Machbarkeit und die planungsrechtliche Durchführbarkeit aller Phasen des Projekts bestätigte. Zudem wurden kommerzielle Aspekte wie das Vermarktungspotenzial und die Preisgestaltung analysiert.

    AquaDuctus ist im IPCEI Verfahren (Important Project of Common European Interest) pränotifiziert und darüber hinaus als Wasserstoff Projekt in das laufende, 6. PCI Verfahren eingebracht, dessen Verteilung zum Jahresende erwartet wird.

    Mehr zu AquaDuctus finden Sie hier. Mehr zu den weiteren Teilprojekten finden Sie auf der Gesamtprojektseite von AquaVentus.

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    Projektpartner

    Der Fernleitungsnetzbetreiber GASCADE Gastransport GmbH transportiert jährlich rund 109 Mrd. m³ Erdgas über das eigene 2.900 km lange Leitungsnetz. In Zukunft soll das Netz ebenfalls zum Transport von Wasserstoff genutzt werden.

    © GASCADE

    Fluxys ist ein belgischer Fernleitungsbetreiber mit Sitz in Belgien und rund 1.300 Beschäftigten. Derzeit wird insbesondere Erdgas transportiert – in Zukunft soll jedoch der Wasserstoff-Transport ermöglicht werden. 

    © Fluxys

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      Green Octopus Mitteldeutschland (GO!)

      Green Octopus Mitteldeutschland (GO!)

      PROJEKTE

      Quelle: ONTRAS

      Leitungsbau der ONTRAS Gastransport GmbH

      Green Octopus Mitteldeutschland (GO!)

      Nicht umsonst liegt beim Aufbau der deutschen Wasserstoffwirtschaft ein Fokus auf der Küstenregion im Norden Deutschlands mit ihren guten Importmöglichkeiten per See, Salzkavernenspeichern und einem hohen Angebot an erneuerbaren Energien. Doch auch in Ost- und Mitteldeutschland wird aktuell eine weitreichende Wasserstoff-Infrastruktur aufgebaut mit H2-Transportnetzen und Wasserstoff-Speichern. Das Projekt Green Octopus Mitteldeutschland „GO!“ von ONTRAS Gastransport und VNG Gasspeicher spielt dabei eine entscheidende Rolle und soll unter anderem die Stahlregion Salzgitter und das Helmstedter Revier mit dem ostdeutschen Wasserstoffnetz und dem künftigen Wasserstoffspeicher in Bad Lauchstädt verbinden. Hierzu werden Leitungen von insgesamt rund 305 Kilometern Länge für den Wasserstofftransport umgestellt bzw. neu errichtet.

      News (15.02.2024): IPCEI-Projekte: Europäische Kommission genehmigt Förderungen

      Wie die Europäische Kommission bekanntgab, wurde die dritte IPCEI-Runde unter dem Titel „Hy2Infra“ nun genehmigt. Hierdurch dürfen die Mitgliedsstaaten öffentliche Mittel in einer Höhe von bis zu 6,9 Milliarden Euro bereitstellen. In der aktuellen Runde sind 32 Unternehmen im Rahmen von 33 Projekten beteiligt – zu denen auch das Projekt Green Octopus Mitteldeutschland gehört. Mehr erfahren

      Ab 2027 wollen die Projektinitiatoren ONTRAS Gastransport und VNG Gasspeicher einen sicheren Wasserstofftransport zwischen dem mitteldeutschen Chemiedreieck, der Metropolregion Halle-Leipzig, der Region Magdeburg, aber auch der Stahlregion Salzgitter ermöglichen. Hierzu soll im Rahmen des Projekts GO! ein insgesamt 305 Kilometer langes Leitungsnetz entstehen, welches das ostdeutsche Wasserstoffnetz in Richtung Westen mit dem European Hydrogen Backbone verbindet. Hiermit wird ein Zusammenschluss hergestellt, der für das deutsche, aber auch das europäische Wasserstoffnetz eine wichtige Route gen Osten erschließt.

      Ein Großteil des geplanten Netzes verläuft zwar in Sachsen und Sachsen-Anhalt, dennoch hat das Projekt auch für Niedersachsen eine große Bedeutung, da der Knotenpunkt Salzgitter / Hannover / Wolfsburg durch die Pipeline auch von Osten erschlossen wird. Zudem bietet das Leitungsnetz mitsamt dem Zugang zu weiteren Importpunkten und den Speichermöglichkeiten in Sachsen-Anhalt für die Stahlerzeugung in Salzgitter eine größere Versorgungssicherheit. Ein zentraler Bestandteil des Vorhabens ist nämlich die Anbindung eines Kavernenspeichers in Bad Lauchstädt, der ein Arbeitsgasvolumen von 50 Millionen Kubikmetern aufweisen soll.

      Quelle: ONTRAS

      Die geplanten Leitungen im Projekt „Green Octopus Mitteldeutschland“

      Die Erschließung des Kavernenspeichers wird dabei von VNG Gasspeicher – der Aufbau bzw. die Umrüstung des Leitungsnetzes durch ONTRAS Gastransport durchgeführt. Zur Umsetzung des Vorhabens setzt ONTRAS ausdrücklich auf bereits bestehende Infrastruktur: 190 Kilometer bestehendes Gas-Leitungsnetz wird für den Transport von Wasserstoff lediglich umgestellt. 115 Kilometer werden neu zugebaut – davon allein 47 Kilometer in Niedersachsen (zwischen Salzgitter und Hötensleben).

      Aufgrund der zentralen Bedeutung für das europäische Wasserstoffnetz der Zukunft (European Hydrogen Backbone) wurde das Projekt GO! im Jahr 2021 vom Bundeswirtschaftsministerium als IPCEI (Important Projects of Common European Interest) ausgewählt.

      Mehr zu dem Projekt

      Projektbeteiligte

      Die ONTRAS Gastransport GmbH ist ein Fernleitungsnetzbetreiber mit Sitz in Leipzig. ONTRAS betreibt Deutschlands zweitlängstes Ferngasnetz mit ca. 7.500 Kilometern Leitungslänge und rund 450 Netzkopplungspunkten.

      Die VNG AG mit Hauptsitz in Leipzig ist ein Unternehmensverbund für Gas und Gasinfrastruktur mit über 20 Gesellschaften in Deutschland und Europa.  VNG Gasspeicher ist eine 100 prozentige Tochtergesellschaft der VNG AG und beschäftigt sich mit dem Errichten und Betreiben von Untergrundgasspeichern.

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        10 Megawatt Elektrolyseur im Hafen Brake

        10 Megawatt Elektrolyseur im Hafen Brake

        PROJEKTE

        Hydrogen economyQuelle: Andreas Burmann

        Am Hafen in Brake soll ein 10-Megawatt Elektrolyseur entstehen!

        Lhyfe baut 10 Megawatt Elektrolyseur im niedersächsischen Brake

        Im niedersächsischen Brake beginnt ab Februar 2024 die Errichtung eines Elektrolyseurs mit einer Leistung von 10 Megawatt. Das Projekt wird von dem Wasserstoffproduzenten Lhyfe auf dem Gelände der NiedersachsenPorts am Braker Hafen umgesetzt und soll – insbesondere im Bereich der Mobilität und der Industrie – in die lokale Wertschöpfung eingebettet werden. Durch die 10 MW Anlage können laut Lhyfe künftig bis zu 1.150 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr produziert werden.

        Dem Aufbau von Elektrolyse-Kapazitäten kommt für den erfolgreichen Wasserstoff-Hochlauf eine entscheidende Bedeutung zu. Das französische Unternehmen Lhyfe ist als Wasserstoff-Hersteller und -Lieferant in 12 europäischen Ländern aktiv und will nun auch im niedersächsischen Brake grünen Wasserstoff herstellen.

        Der hierfür nötige erneuerbare Strom soll von verschiedenen Produzenten mittels Power-Purchase-Agreements (PPA) aus Wind- und Photovoltaikanlagen bezogen werden. Den ersten Wasserstoff wird Lhyfe voraussichtlich ab 2025 an verschiedene Kunden für Industrie- und Mobilitätsanwendungen liefern.

        Der produzierte Wasserstoff soll darüber hinaus auch in das Wasserstoffnetz vor Ort eingespeist werden. So können industrielle Betriebe, die per Pipeline an das Wasserstoffnetz angebunden sind, von der Elektrolyseleistung vor Ort profitieren. Das Projekt soll zudem einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des industriellen Hafenkomplexes und des Seeverkehrs in der Region leisten.

        Spatenstich am 1. Februar 2024 in Brake 

        Die Umsetzung des Projektes läuft bereits auf Hochtouren, denn die Bauarbeiten im Braker Hafen haben Anfang 2024 begonnen. Am 01. Februar erfolgte in diesem Kontext der symbolische Spatenstich in Brake. Weitere Informationen dazu gibt es hier. 

        Quelle: Andreas Burmann

        Spatenstich in Brake: Am 1. Februar wurde der Spatenstich von Dr. Alexander Bedrunka (Projektleiter NWN), Tim Eshold (Glencore / H2 Marsch), Holger Banik (Geschäftsführer von Niedersachsen Ports), Olaf Lies (Niedersächsischer Wirtschaftsminister), Luc Graré (Head of Central & Eastern Europe bei Lhyfe) und Michael Kurz (Bürgermeister der Stadt Brake) gesetzt. 

        Stimmen zum Projekt

        Das Vorhaben vereint Innovation, Nachhaltigkeit und regionale Stärke und steht exemplarisch für die erfolgreiche Zusammenarbeit auf dem Weg zu einer umfassenden und nachhaltigen Transformation unseres Energiesystems.  

        Olaf Lies

        Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung

        Wir freuen uns, dieses Vorzeigeprojekt von 10 MW realisieren und das Land Niedersachen bei seinen ambitionierten Zielen des flächendeckenden Aufbaus einer Wasserstoffinfrastruktur unterstützen zu können.

        Luc Graré

        Head of Central & Eastern Europe bei Lhyfe

        Über Lhyfe:

        Lhyfe ist eine europäische Gruppe mit etwa 195 Mitarbeitenden, die grünen und erneuerbaren Wasserstoff herstellt und liefert. Die Produktionsstätten und das Projektportfolio zielen darauf ab, den Zugang zu grünem Wasserstoff in industriellem Maßstab insbesondere für den Industrie- und Verkehrssektor zu ermöglichen.

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          Emden E1

          Emden E1

          PROJEKTE

          Hydrogen economyQuelle: Statkraft

          In Emden will Statkraft einen 10-Megawatt-Elektrolyseur aufbauen, der insbesondere für den Schwerlastverkehr grünen Wasserstoff produzieren soll. 

          Emden E1

          Im Jahr 2026 plant Statkraft in Emden die Elektrolyseanlage „Emden E1“ in Betrieb zu nehmen, um grünen Wasserstoff herzustellen. Der Elektrolyseur soll eine Leistung von 10 Megawatt haben und stündlich etwa 200 Kilogramm Wasserstoff erzeugen. Der grüne Wasserstoff soll im regionalen Verkehrssektor zum Einsatz kommen.

          Der geplante Elektrolyseur Emden E1 soll in die bestehende Standortinfrastruktur von Statkraft in Emden integriert werden. In Emden betreibt das Unternehmen bereits ein Biomasse- und ein Gaskraftwerk. Das Ziel ist, den lokal erzeugten grünen Wasserstoff im regionalen Verkehrssektor, insbesondere im Schwerlastverkehr einzusetzen. Der neue Elektrolyseur mit einer Kapazität von 10 Megawatt wird künftig stündlich etwa 200 Kilogramm Wasserstoff aus erneuerbaren Energien herstellen. Damit könnten etwa 100 wasserstoffbetriebenen Lastkraftwagen ein Jahr lang fahren.

          Vorgesehen ist, dass der erste grüne Wasserstoff bereits ab 2026 erzeugt wird. Hierzu wurden die erforderlichen technischen Planungsarbeiten für den Elektrolyseur abgeschlossen. Die  Antragsdokumente für das dazugehörige Genehmigungsverfahren wurden im März 2023 bei den zuständigen Behörden in Emden und Oldenburg eingereicht. Eine Entscheidung wird in den kommenden Monaten erwartet.

          Quelle: Statkraft

          Während der derzeit laufenden Planungsphase wird nicht nur die technische, sondern auch die wirtschaftliche Machbarkeit des Vorhabens geprüft. Nach dem Abschluss der Planungen und einer erfolgreichen Genehmigung durch die Behörden wird Statkraft die finale Investitionsentscheidung treffen. Sollte dies gelingen, könnte Ende 2024 mit den ersten Bauarbeiten begonnen und der erste grüne Wasserstoff am Standort in Emden bereits im Jahr 2026 erzeugt werden. Bei einer erfolgreichen Umsetzung plant Statkraft die Erweiterung der Elektrolyse Kapazität am Standort auf bis zu 200 MW in einem zweiten Projekt.

          Für das Projekt Emden E1 wurden Fördermittel aus dem nationalen Innovationsprogramm Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie beantragt.

          Mehr zu dem Projekt gibt es hier.

          Quelle: Statkraft

          Über Statkraft:

          Statkraft ist ein norwegischer Energiekonzern mit Hauptsitz in Oslo und Europas größter Erzeuger erneuerbarer Energien. Der Konzern erzeugt Strom aus Wasser, Wind, Sonne und Gas – und ist zunehmend auch im Bereich des grünen Wasserstoffes aktiv. Hierbei liegt der Fokus auf den Wasserstoff-Wertschöpfungsketten in den Bereichen Industrie und Transport. 

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            Wasserstoff-Forschung am Institut für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik

            Wasserstoff-Forschung am Institut für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik

            PROJEKTE

               

            Turbomaschinen für zukünftige Energiewandlungssysteme

            Wasserstoff-Forschung am Institut für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik (Leibniz Universität Hannover)

            Für die Umsetzung der Energiewende spielt erfolgreiche Forschung an Universitäten und Hochschulen eine entscheidende Rolle. Denn die Forschung sorgt für technologische Innovation und hilft dabei, Lösungen für komplexe Herausforderungen zu finden. Zudem trägt die Forschung dazu bei, neue oder verbesserte Produkte und Verfahren zu entwickeln, welche die Wettbewerbsfähigkeit steigern und neue Märkte erschließen können. Dies gilt speziell im Kontext Wasserstoff, da der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft noch in den Startlöchern steht. Doch wie sieht die Wasserstoff-Forschung konkret aus? Wir haben beim Institut für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik (TFD) der Leibniz Universität Hannover nachgefragt, wie die Forschung im Themenfeld Wasserstoff am Institut abläuft

            „Die Verwendung von Wasserstoff im Mobilitätssektor ist aktuell sehr gefragt: Insbesondere in Bereichen, in denen eine Elektrifizierung nur schwer möglich ist – also z.B. im Schwerlast-, im Zug- oder Flugverkehr – kann der Einsatz von Wasserstoff für die notwendige Dekarbonisierung des Verkehrs sorgen“, so Prof. Seume, Leiter des Instituts für Turbomaschinen und Fluid -Dynamik (TFD).

            Sogenannte Turbomaschinen sind in diesem Kontext wichtige Komponenten, um den Wirkungsgrad und die Leistungsdichte bei der Wasserstoff-Nutzung zu verbessern und demzufolge Emissionen zu reduzieren. Das Institut für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik (TFD) der Leibniz Universität Hannover forscht dazu an vielfältigen Projekten, in denen der effiziente Wasserstoff-Einsatz geprüft wird – sei es chemisch umgesetzt in der PEM-Brennstoffzelle oder verbrannt in Wasserstoff-Motoren und Flugzeugtriebwerken. Die vielfältigen Forschungsgebiete im Kontext Wasserstoff betont auch Dr. Dajan Mimic, Gruppenleiter Axialverdichter im TFD: „Die Themen Wasserstoff und Turbomaschinen sind vielfältig verknüpft. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von Wasserstoff-betriebenen Gasturbinen über Brennstoffzellen-Luftversorgungssysteme bis hin zur vollständigen Integration von Brennstoffzellen in hybride Flugtriebwerksarchitekturen.“

            Wasserstoff im Fokus zahlreicher Forschungsprojekte

            Die Vielfältigkeit der Wasserstoff-Forschung wird auch bei einem Blick auf die Forschungsprojekte deutlich, die am TFD umgesetzt werden. Im Jahr 2021 wurde das vom Land Niedersachsen geförderte Forschungskonsortium „Nachhaltige Wasserstoff-Verbrennungskonzepte (WaVe)“ gestartet. Im Rahmen des Projektes untersucht das TFD Möglichkeiten der sogenannten Hochaufladung von Wasserstoff-Motoren. Motivation ist es, die Verbrennungstemperaturen durch einen großen Luftüberschuss zu reduzieren und dadurch Stickoxidemissionen nahezu gänzlich zu vermeiden. Hierdurch können saubere Wasserstoff-Verbrennungsmotoren entwickelt werden, die den schadstofffreien Einsatz von Wasserstoff im Mobilitätssektor gewährleisten. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Motor mit einem hocheffizienten Aufladesystem ausgestattet werden, welches die notwendige Luft zur Verfügung stellt. Dafür wird am Institut ein Axialverdichter mit einem Spitzenwirkungsgrad über 80% entwickelt und zukünftig experimentell erprobt. Das Projekt wird voraussichtlich im April 2024 abgeschlossen. Beim NWN wurde das Projekt „WaVe“ auf der folgenden Seite beschrieben.

            Der Wirkungsgrad im Fokus

            Beim Einsatz von Wasserstoff spielt der Wirkungsgrad eine entscheidende Rolle. Das Institut widmet sich daher speziell der Verbesserung des Wirkungsgrads von Brennstoffzellen – genauer gesagt von PEM-Brennstoffzellen. Hierzu wurden in dem Projekt „ARIEL“ die Aggregate zur Luftversorgung der Kathode (ARIEL) optimiert.

            Im Projekt ARIEL untersuchtes Aufladesystem für PEM Brennstoffzellen. Quelle

            Im Projekt „REZEBT“ wurde wiederum ein Rezirkulationsgebläse entwickelt, welches ungenutzten Wasserstoff vom Austritt der Brennstoffzelle zum Eintritt zurück befördert. Dadurch wird der Wasserstoffbedarf reduziert und sowohl die Lebensdauer als auch die Effizienz der Brennstoffzelle deutlich erhöht. Die PEM-Brennstoffzellen sollen in der Leistungsklasse 80 – 200kW elektrischer Leistung eingesetzt werden. Der Hauptanwendungsfall ist daher im Pkw- und Schwerlastverkehr – aber auch auf Schienen-, Maritime- und Luftfahrtanwendungen ist das Wissen übertragbar.

            REZEBT: Neuartiges Wasserstoff-Rezirkulations-Gebläse zur Effizienzsteigerung von Brennstoffzellen, Quelle

            Im Exzellenzcluster SE²A (EXC 2163) wird das bisher generierte Wissen angewendet und erweitert, um den Einsatz von PEM-Brennstoffzellen auch in der Luftfahrt zu ermöglichen. Die Herausforderungen, welche der niedrige Umgebungsdruck bei großen Flughöhen mit sich bringt, werden durch innovative Verdichterkonzepte bewältigt. So werden z.B. Mechanismen der aktiven Strömungsbeeinflussung durch Lufteinblasung und Grenzschichtabsaugung untersucht und perspektivisch mit gezielter Befeuchtung und Kühlung der Gasströmung kombiniert.

            Wissenschaftlicher Nachwuchs kann wichtige Erfahrungen sammeln

            Um auch den wissenschaftlichen Nachwuchs im Umgang mit Wasserstoff zu schulen und wichtige Erfahrungen sammeln zu lassen, begleitet das TFD zudem ein Team von Studierenden beim Aufbau eines wasserstoffbetriebenen Multikopters. In dem von der Region Hannover geförderten Projekt wird ein Multikopter mit einem Durchmesser von über 2 Metern konstruiert und erprobt, welcher eine Abflugmasse von fast 25kg hat. Durch den Einsatz von Wasserstoff erreicht der Multikopter längere Flugzeiten, als mit konventionellen Lithium-Ionen Akkus derzeit möglich sind. Weitere Informationen dazu finden sich hier und hier.

            Konstruktiver Entwurf des Multikopters, welcher mit einer Brennstoffzelle mit einer Leistung von 2,4 kW betrieben wird.

            Mehr zu diesen und weiteren Wasserstoff-Forschungsprojekten des Instituts:

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