Wasserstoffspeicher in Krummhörn

Wasserstoffspeicher in Krummhörn

PROJEKTE

©UniperQuelle: Andreas Burmann

Im Namen von Uniper Energy Storage nahmen Frank Holschumacher (Prokurist/Vice President Operational Performance Storages) (Mitte) und Johann Westerbuhr (Leiter Asset Group North) (rechts) den Förderbescheid von Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (links) entgegen. ©Uniper / Andreas Burmann

WASSERSTOFFSPEICHER IN KRUMMHÖRN

Die Speicherung von Wasserstoff ist enorm wichtig für eine konstante Energieversorgung mit erneuerbaren Energien. Hierzu untersucht Uniper die Konstruktion und den Betrieb einer neuen Salzkaverne zur unterirdischen Speicherung von Wasserstoff in Krummhörn. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies hat am Freitag, den 22. Juli 2022 einen Förderbescheid in Höhe von 2,375 Millionen Euro für das von Uniper geplante Wasserstoff-Pilotprojekt am Standort des Erdgasspeichers Krummhörn übergeben.

News (13.12.2023): Bilfinger unterstützt Uniper bei Wasserstoffspeicher-Projekt in Krummhörn

Bilfinger unterstützt Uniper in Zukunft bei der obertägigen Anlagentechnik der Wasserstoffkaverne in Krummhörn mit Engineering-, Beschaffungs- und Baumanagementleistungen (EPCm). Hierbei soll auch die sogenannte „H2DRY“-Technologie zum Einsatz kommen, bei der dem Wasserstoff nach der Ausspeicherung durch Absorption Feuchtigkeit entzogen wird. Hierdurch kann die wirtschaftliche und effiziente Wasserstoffbehandlung im Großmaßstab gewährleistet werden, welche für die Speicherung und anschließende Netzeinspeisung von Wasserstoff essenziell ist. Mehr erfahren

Anders als Strom kann Wasserstoff langfristig gespeichert, und später als Gas weitergenutzt, oder wieder in Strom zurückgewandelt werden. So können wir künftig Angebots- und Nachfrageschwankungen ausgleichen. Doch die bestehenden Speicher sind auf Erdgas bzw. Öl ausgelegt und müssen für die Verwendung von Wasserstoff umgerüstet werden.

Uniper setzt bei diesem Projekt auf die Erschließung neuer Speicher und untersucht, wie diese aufgebaut und betrieben werden können. Der Speicher in Krummhörn wird einer der ersten seiner Art sein und soll bis 2024 in Betrieb gehen. Uniper wird in das grüne Zukunftsprojekt mit einem Speichervolumen von bis zu 250.000 Kubikmeter Wasserstoff rund 10 Millionen Euro investieren.

Olaf Lies, Niedersächsischer Umwelt- und Energieminister

„Klimakrise und Krieg gegen die Ukraine zwingen uns, die Energiewende mit Höchstgeschwindigkeit voranzutreiben. Längst ist dabei klar, dass die Energiewende nicht allein mit Elektronen gelingen kann. Wasserstoff wird zentraler Baustein für das Gelingen der Energiewende sein. Diesen brauchen wir, damit wir unabhängig von fossilen Energieträgern werden und unsere Energiewirtschaft sowie Industrie dekarbonisieren können. Vorteil des Wasserstoffs ist, dass er gespeichert werden kann. Damit er diesen Vorteil auch entfaltet, brauchen wir Speicher bis hin zu Kavernenspeichern. Es freut mich, dass Uniper hier in Niedersachsen auf Kavernenspeicher für Wasserstoff setzen will. Den Weg dahin unterstützen wir gerne. Es ist in unser aller Interesse, dass wir ihn zügig gehen.“

 

Doug Waters, Managing Director von Uniper Energy Storage

„Wir freuen uns über die Förderzusage des Landes Niedersachsen. Wir sammeln mit dem Pilotprojekt die Erfahrungswerte, die wir in einer Welt ohne fossile Energieträger dringend benötigen: nämlich, wie wir die Speicherfähigkeit von grünem Strom in einer CO2-freien Zukunft realisieren können.“

Umbau und Probebetrieb

Uniper Energy Storage wird die Konstruktion und den Betrieb einer neuen, speziell für die Speicherung von Wasserstoff errichteten Salzkaverne im Großmaßstab erproben – und zwar an dem seit 2017 nicht mehr kommerziell genutzten Erdgasspeicher im norddeutschen Krummhörn. Dazu wird eine neue Pilot-Kaverne unter Verwendung einer bestehenden Bohrung sol-technisch erstellt. Während des Probebetriebs sollen Equipment und Werkstoffe auf Wasserstoff-Verträglichkeit untersucht sowie Erfahrungen bei der Speicherung von ausschließlich grünem Wasserstoff in einer Salzkaverne und dessen Anlieferung und Weiternutzung gesammelt werden.

Geographische Vorteile

In Ergänzung zu dem nahegelegenen Uniper Standort Wilhelmshaven mit dem Projekt „Green Wilhelmshaven“ bietet Krummhörn aufgrund seiner geographischen Lage nahe der windreichen Nordsee und der seit Jahrzehnten bestehenden energietechnischen Anbindung an das Gas- und Stromnetz ideale Voraussetzungen als Energie-Standort und stärkt damit die Bedeutung der Region und Niedersachsens als Energiedrehscheibe in Mitteleuropa.

In direkter Nachbarschaft findet sich auf dem Betriebsgelände idealerweise das ebenfalls durch das Land Niedersachsen geförderte Wasserstoff-Pilotprojekt „KRUH2“ der Open Grid Europe GmbH (OGE). Hier geht es darum, wie grüner Wasserstoff per Elektrolyseur vor Ort erzeugt und in kleinen Mengen gespeichert werden kann, um den Eigenbedarf einer Betriebsstelle an Wärme, Mobilität und Strom zu decken.

©UniperQuelle: Uniper

In Krummhörn untersucht Uniper die Konstruktion und den Betrieb eines unterirdischen Wasserstoffspeichers. ©Uniper

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Über Uniper

Uniper ist ein internationales Energieunternehmen mit rund 11.500 Mitarbeitenden in mehr als 40 Ländern. Das Unternehmen plant, in der europäischen Stromerzeugung bis 2035 CO2-neutral zu werden. Mit rund 33 Gigawatt installierter Kapazität gehört Uniper zu den größten Stromerzeugern weltweit.

Über Uniper Energy Storage

Innerhalb des Uniper Konzerns werden alle Kompetenzen zur Untergrund-Gasspeicherung europaweit in der Uniper Energy Storage gebündelt. Uniper Energy Storage betreibt Erdgasspeicher in Deutschland, Österreich und Großbritannien mit einer Arbeitsgaskapazität von über 7,5 Milliarden Kubikmeter und leistet so einen entscheidenden Beitrag zur Versorgungssicherheit.

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    Wasserstofftrocknung durch Absorption

    Wasserstofftrocknung durch Absorption

    PROJEKTE

       

    ©UniperQuelle: Bilfinger

    Die Wasserstofftrocknungsanlage von Bilfinger soll die großtechnische Wasserstoffbehandlung ermöglichen.

    Dezentrale Wasserstofftrocknung durch Absorption

    Die Speicherung von grünem Wasserstoff ist ein zentrales Instrument, um die Versorgungssicherheit mit erneuerbaren Energien zu gewährleisten. Kavernenspeicher können dabei – insbesondere in Niedersachsen – geeignete Speichermöglichkeiten bieten. Um den Wasserstoff jedoch wieder verstromen oder aus den Kavernen ins Leitungsnetz einspeisen zu können, muss dieser zuvor getrocknet werden. Bilfinger entwickelt in diesem Zusammenhang aktuell in Cloppenburg eine Demonstrationsanlage, in welcher der Wasserstoff durch Absorption von Feuchtigkeit befreit wird. Diese sogenannte „Absorptionstrocknung“ wird bereits in großem Maßstab für Erdgas zur Gasspeicherung realisiert – und soll nun auch zur Trocknung großer Mengen Wasserstoffs eingesetzt werden.

    News (13.12.2023): Bilfinger unterstützt Uniper bei Wasserstoffspeicher-Projekt in Krummhörn

    Uniper untersucht derzeit im niedersächsischen Krummhörn die unterirdische Speicherung von Wasserstoff in einer Salzkaverne. Hierzu wird die Konstruktion und der Betrieb einer Wasserstoff-Testkaverne (3.000 m³) zur unterirdischen Speicherung von Wasserstoff vorangetrieben.

    Bilfinger wird das Unternehmen Uniper bei der obertägigen Anlagentechnik der Wasserstoffkaverne mit Engineering-, Beschaffungs- und Baumanagementleistungen (EPCm) unterstützen. Auch die H2DRY-Technologie soll zur Wasserstofftrocknung zum Einsatz kommen. Mehr erfahren

     

    News (26.05.2023): Projekt zur Wasserstoff-Speicherung erreicht nächste Phase: H2dry Anlage von Bilfinger wird am EWE Gasspeicher-Standort in Rüdersdorf aufgebaut

    Bilfinger hat in Cloppenburg eine Demonstrationsanlage entwickelt, in welcher der Wasserstoff durch Absorption von Feuchtigkeit befreit wird.

    Die sogenannte „H2dry Anlage“ wurde nun zum Gasspeicherstandort der EWE AG nach Rüdersdorf bei Berlin geliefert, wo die Speicherung von Wasserstoff in unterirdischen Kavernen exemplarisch getestet wird. Die Erkenntnisse sollen auf Kavernen mit dem 1.000 fachen Volumen übertragen werden können. Mehr erfahren

    Der im Rahmen des Projekts entwickelte Trocknungs-Prozess ermöglicht eine effiziente und großtechnische Wasserstoffbehandlung, die für die Speicherung und anschließende Netzeinspeisung von grünem Wasserstoff essenziell ist. Da die Technologie im Rahmen der Erdgastrocknung bereits erprobt ist, können in der Anlage auch große Mengen Wasserstoff kostengünstig getrocknet werden, welche für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft nötig sind. Nach der Ausspeicherung – zum Beispiel aus Kavernen – wird der Wasserstoff im Rahmen der Absorptionstrocknung mittels einer geeigneten Waschflüssigkeit getrocknet und kann anschließend entweder verstromt oder in das Transportnetz eingespeist werden. Durch die Anlage soll Wasserstoff ähnlich flexibel zur Energieversorgung beitragen können wie Erdgas.  

    Das gemeinsame Projekt der Bilfinger Engineering & Maintenance GmbH und des Instituts für Thermodynamik der Leibniz Universität Hannover wird vom Land Niedersachen gefördert und ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende, wie der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies betont: „Die Umsetzung dieses Projektes ist ein großer Schritt für die Energiewende. Dezentrale Wasserstofftrocknung durch Absorption für Gasspeicher und Netzeinspeisung, ist ein wesentlicher Schritt für die Wasserstoffwirtschaft. Mit dieser Technologie kann der Wasserstoff großtechnisch ökonomisch behandelt werden und das ermöglicht die Integration von Erneuerbaren Energien in unser Energiesystem. So kann der mit Hilfe von Wind- und Solarstrom erzeugte Wasserstoff oder der demnächst in Kavernen gespeicherte Wasserstoff in das Transportnetz eingespeist werden.“

    Nach Fertigung bei der Bilfinger Engineering & Maintenance GmbH im niedersächsischen Cloppenburg erfolgt Anfang 2023 eine Testphase sowie ein Demonstrationsbetrieb in Rüdersdorf in Brandenburg, wo die EWE Gasspeicher GmbH aktuell im Rahmen des Projekts HyCAVmobil eine Salzkaverne als potenziellen Speicherort für Wasserstoff untersucht.

    Mehr zu dem Projekt

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    Projektbeteiligte

    Bilfinger ist ein international tätiger Industriedienstleister. Ziel der Konzerntätigkeit ist es, die Effizienz von Anlagen der Prozessindustrie zu steigern, ihre Verfügbarkeit zu sichern, Emissionen zu reduzieren und die Instandhaltungskosten zu senken. Bilfinger bietet dabei Leistungen in verschiedenen Bereichen an; im Consulting, Engineering, in der Fertigung, Montage und Instandhaltung bis hin zu Umwelttechnologien und digitalen Anwendungen.

    Die Bilfinger Engineering & Maintenance GmbH ist Teil des internationalen Bilfinger Konzerns und im Industrieservice tätig. Mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter planen und überwachen Anlagen in der Prozessindustrie u.a. in den Bereichen Chemie, Petrochemie und Pharma.

    Die Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover ist mit rund 30.000 Studierenden Niedersachsens größte Universität. Das Institut für Thermodynamik vertritt die Technische Thermodynamik in der Fakultät für Maschinenbau der Leibniz Universität Hannover in der Lehre und Forschung.

     

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      E-Gas-Anlage im industriellen Maßstab

      E-Gas-Anlage im industriellen Maßstab

      PROJEKTE

         

      ©UniperQuelle: kiwi AG

      Die weltweit erste Anlage, in der im industriellen Maßstab synthetisches Erdgas hergestellt wurde, hat ihren Sitz in Werlte, Niedersachsen, und wird heute für die Produktion von synthetischem LNG genutzt. 

      e-Gase aus Werlte

      Im Jahr 2013 eröffnete die AUDI AG im niedersächsischen Werlte eine neue E-Gas-Anlage. Die Anlage war die weltweit erste Anlage, die im industriellen Maßstab aus CO2 und erneuerbarem Strom einspeisefähiges, synthetisches Erdgas generierte. Im Jahr 2021 wurde die Anlage von der kiwi AG übernommen. Seither liegt der Fokus der Produktion zusätzlich auf synthetischem LNG – und grünem Wasserstoff.

      News (11.12.2023): Hy2gen Deutschland übernimmt E-Gas-Anlage der kiwi AG in Werlte!

      Im Dezember 2023 hat Hy2gen – ein weltweit tätiger Entwickler, Finanzierer, Errichter und Betreiber von Anlagen zur Herstellung von erneuerbarem Wasserstoff – die erfolgreiche Übernahme der kiwi AG im niedersächsischen Werlte bekanntgegeben. Mehr erfahren

      Die Gegebenheiten vor Ort nutzen – das war das Motto der AUDI AG, die im Jahr 2013 in Werlte im Emsland eine Anlage errichtete, die synthetisches Erdgas im industriellen Maßstab produzieren sollte. Zur Herstellung des synthetischen Gases wurde nämlich auf Quellen gesetzt, die in unmittelbarer Nähe zur Verfügung standen. So wurde erneuerbarer Windstrom von der Küste und CO2, das in einer benachbarten Biogasanlage aus der Verwertung von Reststoffen entstand, für die Herstellung von synthetischem Erdgas genutzt.

      Aufgrund der energiepolitischen und marktstrukturellen Entwicklungen im Mobilitätssektor veränderte sich der Fokus des Anlagenbetreibers AUDI AG jedoch zunehmend, sodass auch die Produktion von Wasserstoff in einem Elektrolyseur sukzessive wichtiger wurde. In den Jahren 2018 und 2019 kam darüber hinaus eine neue Verdichtungsanlage hinzu, die den Transport von Wasserstoff in LKW ermöglichen sollte.

      In dieser Phase wurde zudem entschieden, zukünftig auch flüssiges Methan (LNG) zu erzeugen. Hierzu wird grüner Wasserstoff aus dem eigenen Elektrolyseur und Kohlendioxid aus der benachbarten Biogasanlage zur Methanisierung verwendet. Dieses Methan kann anschließend verflüssigt und als LNG genutzt werden.

      Im Jahr 2021 übernahm schließlich die kiwi AG die Anlage von der AUDI AG und setzte den stärkeren Fokus auf die Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff bis heute fort. Die Elektrolyseleistung von 6 MW wird einerseits für die Methanisierung eingesetzt werden – andererseits wird Wasserstoff auch als Energieträger transportfähig gemacht.

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      Projektbeteiligte

      Kiwi besitzt und betreibt die weltweit größte PtG-Anlage im industriellen Maßstab in Werlte, Deutschland. Die Anlage ist seit 2013 in Betrieb und produziert nicht nur grünen Wasserstoff für Mobilität und industrielle Nutzung, sondern auch erneuerbares Erdgas (RNG) und verflüssigtes erneuerbares Erdgas (R-LNG) in Kombination mit CO2-Abscheidung und -Nutzung (CCU) zur schnellen Dekarbonisierung Sektoren und Anwendungen, die an die bestehende Erdgas- und LNG-Infrastruktur angeschlossen sind. 

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        H2Marsch

        H2Marsch

        PROJEKTE

        H2Marsch: Wasserstoff für eine klimafreundliche Industrie in der Wesermarsch

        Wasserstoff spielt in den Planungen energieintensiver Unternehmen eine zunehmend wichtigere Rolle – insbesondere, wenn es um die Dekarbonisierung nicht oder nur schwer elektrifizierbarer Prozesse im Unternehmen geht. Der Zugang zu Wasserstoff wird somit zu einem zentralen Standortfaktor. In der Region Wesermarsch hat sich daher die Allianz „H2Marsch“ gebildet, welche die Versorgung der Region mit Wasserstoff sicherstellen will. Die Wasserstoff-Beschaffung soll dabei durch den Import per Schiff, die Wasserstoff-Produktion in der Region und die Beschaffung per Wasserstoff-Pipeline gelingen. Hierdurch sollen nicht nur 6.000 Arbeitsplätze gesichert, sondern perspektivisch auch 240.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr reduziert werden.

        Im Rahmen des Projekts H2 Marsch hat sich im Jahr 2022 eine Allianz zur Beschaffung von Wasserstoff für die Dekarbonisierung der Industrie in der Region Wesermarsch gebildet. In der Region gibt es einige energieintensive Unternehmen, die für eine erfolgreiche Dekarbonisierung auf Wasserstoff angewiesen sind. Zu den relevanten regionalen Wasserstoffabnehmern gehören insbesondere Kronos Titan, Airbus Aerostructures, Glencore Nordenham sowie DMK Milchkontor. Auch der EWE Gasspeicher Huntorf (siehe Projektbeschreibung) und die Salzkavernen der USG-Blexen werden in den Planungen bedacht. Das Projekt ist offen für weitere Akteure in der Region. So wird beispielsweise die Anbindung des ehemaligen Kernkraftwerks Unterweser als Energiehub sowie weitere neue Industrie- und Gewerbeflächen mitbetrachtet.

        Für die Wasserstoffallianz sollen perspektivisch rund 500 Gigawattstunden (GWh) Wasserstoff beschafft werden, welche fossile Energieträger ersetzen. Aktuell besteht in der Region ein fossiler Energieverbrauch von etwa 1.100 GWh, wovon ca. die Hälfte elektrifiziert und etwa 50% über Wasserstoff bereitgestellt werden soll (13.000 Tonnen Wasserstoff). Mit einer erfolgreichen Transformation der Industrie in der Wesermarsch können laut Allianz nicht nur 6.000 Arbeitsplätze gesichert, sondern perspektivisch auch 240.000 Tonnen CO2-Emissionen jährlich reduziert werden.

        Derzeit evaluiert die Initiative verschiedene Wege der Wasserstoffbeschaffung für die Region. Hierzu zählt einerseits der Wasserstoff-Import per Schiff und die Wasserstoff-Produktion in der Region, aber auch die Beschaffung per Pipeline. Hierbei gibt es bereits vielversprechende Fortschritte, denn die Region wurde bei dem Entwurf des Wasserstoffkernnetzes mitbedacht.

        Quelle: H2Marsch

        Der Zeitplan: Wasserstoff-Einsatz in der Region soll 2028 starten

        Derzeit wird eine Machbarkeitsstudie erstellt, welche potenzielle Wege zur Versorgung der Region mit Wasserstoff aufzeigt. Ab 2024 soll bereits die Transformation der Industrieanlagen gestartet werden, indem zunächst Fördermittel im Themenfeld Forschung und Entwicklung beantragt werden. Die Forschung und Entwicklung selbst soll dann ab 2025 starten und die Transformation der ersten industriellen Anlagen schließlich ab 2026 beginnen.

        Im Kontext der Wasserstoff-Eigenerzeugung in der Region sind erste Entwürfe und Genehmigungsverfahren im Laufe des Jahres 2024 vorgesehen. Der Betrieb von Elektrolyse-Anlagen ist dann ab 2028 geplant.

        Im Bereich des Wasserstoff-Importes soll ab 2025 die nötige Wasserstoff-Infrastruktur aufgebaut werden – unter anderem auch durch Pipeline-Neubauten, die auch im Rahmen des Wasserstoffkernnetzes berücksichtigt wurden. Die Wasserstoffpipeline soll in Form einer Stichleitung von Huntdorf (dortige Anbindung an das Wasserstoffkernnetz) Richtung Nordenham und entlang der bisherigen Gasleitungstrasse verlegt werden. Ebenfalls wurden bereits initiale Gespräche mit Bremerhaven geführt. So wäre eine Anbindung über eine Verlängerung der Trasse unterhalb der Weser vorstellbar.

        Durch die verschiedenen Einzelschritte soll schließlich ab 2028 der Einsatz von Wasserstoff in der Region starten.

        Quelle: H2 Marsch

        Projektpartner:

        Zu den Projektteilnehmern der Allianz gehören die folgenden Unternehmen/Institutionen:

        • Airbus Aerostructures
        • DMK Deutsches Milchkontor
        • EWE GASSPEICHER
        • EWE NETZ
        • Glencore Nordenham
        • KRONOS TITAN
        • Stadt Nordenham
        • USG-Blexen
        • Wirtschaftsförderung Wesermarsch

        Das Projekt wird von der BBH Gruppe begleitet und erfährt darüber hinaus Unterstützung durch den Landkreis Wesermarsch und die Stadt Brake.

        Interessiert an der Wasserstoffallianz Wesermarsch? 

        Sie haben Interesse an der Wasserstoffallianz Wesermarsch und dem Projekt H2Marsch? Dann können Sie sich gerne mit Tim Eshold in Verbindung setzen (E-Mail: tim.eshold@glencore.de)

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          H2Move

          H2Move

          PROJEKTE

          Hydrogen economyQuelle: Wintershall Dea

          Die Bohrinsel Mittelplate mit Versorgerschiffen. 

          H2Move

          Das Erdölfeld Mittelplate ist das förderstärkste Erdölfeld Deutschlands und wird seit 35 Jahren von Wintershall Dea betrieben. Das Feld befindet sich im schleswig-holsteinischen Wattenmeer, weshalb ein möglichst umweltschonender Betrieb vorgesehen ist. Im Projekt H2Move sollen die Versorgerschiffe der Bohr- und Förderinsel Mittelplate auf Wasserstoff-Hybrid-Antriebe umgestellt werden. Der hierfür nötige Wasserstoff soll CO2-neutral in Cuxhaven erzeugt werden.

          News (15.11.2023): 2-Megawatt-Elektrolyseur erzeugt ab sofort grünen Wasserstoff für die Schifffahrt

          Am 15. November wurde in Cuxhaven eine 2-Megawatt-Elektrolyseanlage in Betrieb genommen, die ab sofort grünen Wasserstoff für die Schifffahrt produziert. Der grüne Wasserstoff soll im Projekt H2Move zum Einsatz kommen, in dessen Rahmen Versorgerschiffe der Bohr- und Förderinsel Mittelplate auf Wasserstoffhybridantrieb umgerüstet werden. Bei der offiziellen Inbetriebnahme der Elektrolyseanlage sowie des ersten umgerüsteten Versorgungsschiffes Coastal Liberty nahmen u.a. Turneo-Geschäftsführer Jochen Kaufholt, Tobias Moldenhauer (EWE), Robert Frimpong (Wintershall Dea Deutschland), Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer und Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies teil. Mehr erfahren

          News (14.09.2023): Elektrolyseanlage befindet sich in Montage/Inbetriebnahme!

          Die 2 MW-Elektrolyseanlage wurde vor knapp einem Monat in Cuxhaven abgeliefert. Damit wird es möglich sein, nach der erfolgreichen Montage und Inbetriebnahme, eine Produktionskapazität von bis zu 860 kg H2/Tag zu erreichen. An der ebenfalls installierten Tankstelle wird der Wasserstoff in Flaschenbündeln abgefüllt und auf Schiffe transportiert, mithilfe einer Brennstoffzelle wird das Wattenmeer somit geschont.

          In Cuxhaven wird aktuell eine Elektrolyseanlage mit einer Leistung von 2 Megawatt für die Erzeugung von grünem Wasserstoff errichtet. Dieser soll bei den Versorgerschiffen der Bohr- und Förderinsel Mittelplate zum Einsatz kommen. Um die Tankvorgänge möglichst schnell durchzuführen, werden in Cuxhaven zudem Speicher mit verschiedenen Druckstufen gebaut.

          Nach Fertigstellung der Anlage ist vorgesehen, den in Cuxhaven erzeugten Wasserstoff in sogenannten Tankcontainern unter einem Druck von bis zu 350 bar auf die Mittelplate-Schiffe zu befördern. Aus den Containern wird der Wasserstoff dann einer Brennstoffzelle zugeführt, die Strom erzeugt und schließlich den Elektromotor der Mittelplate-Schiffe antreibt.

          Die vier Versorgungsschiffe der Mittelplate-Flotte legen laut Angaben von Wintershall Dea jährlich zusammen etwa 12.500 Seemeilen zurück. Als erster Versorger wird das Schiff Coastal Liberty umgerüstet. Allein dieses Schiff verbraucht rund 275.000 Liter Diesel pro Jahr und hat ein Einsparpotenzial von jährlich bis zu 700 Tonnen CO2.

          Die Entwicklung und Umsetzung der landseitigen Versorgungsinfrastruktur wird durch die Turneo GmbH umgesetzt, einem Joint Venture aus der Hamburger Karlsson GmbH und der EWE Gasspeicher GmbH aus Oldenburg. Die Firma EnTec Industrial Services GmbH hatte zuvor eine Machbarkeitsstudie in Cuxhaven erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt soll letztlich auch den Grundstein für den Aufbau einer regionalen Wasserstoffinfrastruktur in Cuxhaven legen.

          Mehr zu dem Projekt gibt es hier.

           

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          Über Wintershall Dea

          Wintershall Dea sucht und fördert weltweit Öl und Erdgas. Seit mehr als 30 Jahren fördert das Unternehmen am Standort Mittelplate Erdöl. Zunehmend ist das Unternehmen jedoch auch in den Bereichen Wasserstoff und Carbon Capture and Storage (CCS) aktiv.

          Logo © Wintershall Dea

          HyNEAT

          HyNEAT

          PROJEKTE

          HyNEAT – Hydrogen Supply Networks‘ Evolution for Air Transport

          Die Dekarbonisierung des Flugverkehrs stellt eine besondere Herausforderung dar, da eine Elektrifizierung nur schwer möglich ist. Der Einsatz von Wasserstoff und seiner Derivate bietet jedoch das Potenzial, in Zukunft klimafreundlich fliegen zu können. Hierzu gilt es zunächst, entsprechende Antriebstechniken zu entwickeln und serienreif zu machen, die auf dem Einsatz von Wasserstoff basieren. Darüber hinaus muss jedoch auch die Infrastruktur im Bereich der Flughäfen weiterentwickelt werden, sodass die Versorgung mit Wasserstoff an Flughäfen gewährleistet ist. Genau dieser Herausforderung stellt sich das vom BMBF geförderte Projekt „HyNEAT“, das verschiedene Universitäten – unter anderem aus Hannover, Braunschweig und Clausthal – in einem Forschungsverbund umsetzen.

          Während im Individualverkehr und insbesondere im ÖPNV schon zahlreiche Technologien zur Dekarbonisierung zur Verfügung stehen und immer breiteren Einsatz finden, steht die Dekarbonisierung des Flugverkehrs noch in den Startlöchern. Da die Elektrifizierung von Flugzeugen nur schwerlich und nur bei kleineren Flugzeugen umzusetzen ist, rücken andere Lösungen in den Fokus – so z.B. auch der Einsatz von Wasserstoff. Zentral für den Erfolg sind zunächst effiziente Antriebssysteme, welche die Nutzung von Wasserstoff ermöglichen; darüber hinaus braucht es jedoch auch die infrastrukturellen Voraussetzungen, um die Energiewende im Flugverkehr zu realisieren.

          Genau diesen infrastrukturellen Voraussetzungen widmet sich ein Forschungsverbund aus deutschen Universitäten in dem Projekt HyNEAT. Hierzu soll zunächst der Wasserstoffbedarf (bzw. der Bedarf an flüssigem Wasserstoff – LH2) der Luftfahrt analysiert werden. Dies erfolgt in einem übergeordneten Ansatz, der das Luftfahrtsystem und dessen Entwicklung allgemein modelliert. Im zweiten Projektteil wird ein mathematisches Optimierungsmodell entwickelt, das den Einfluss verschiedener Wasserstoff-Preise auf die Streckenplanung und die jeweils abgenommene Wasserstoffmenge von Airlines beschreibt. Die Erkenntnisse aus dem ersten Teilprojekt sollen in diesen Prozess mit einfließen.

          Die Berechnungen und Simulationen können dann eine Orientierung und Planungsgrundlage bieten, mit welchem Wasserstoffbedarf bei welchen Preisen an den Flughäfen gerechnet werden kann. Hieraus werden anschließend LH2-Bereitstellungsketten modelliert, welche die relevanten Komponenten für die Wasserstofferzeugung, -komprimierung und -verflüssigung sowie den Transport und die Speicherung miteinbeziehen und optimale Bereitstellungsnetzwerke ermitteln.

          Mehr zum Projekt gibt es hier. 

          Quelle: HyNEAT

          Projektpartner

          • Leibniz Universität Hannover
            • Institut für Elektrische Energiesysteme (Koordination)
            • Institut für Festköperphysik
            • Institut für Umweltökonomik und Welthandel
          • Technische Universität Braunschweig
            • Institut für Automobilwirtschaft und Industrielle Produktion
            • Institut für Mathematische Optimierung
            • Junior Research Group „Overall System Evaluation”
          • Technische Universität Clausthal
            • Professur für Aufbereitung, Recycling und Kreislaufwirtschaftssysteme
          • Technische Universität Hamburg
            • Arbeitsgruppe Resilient and Sustainable Operations and Supply Chain Management
          • Technische Universität München
            • Lehrstuhl für Anlagen- und Prozesstechnik
          • Institut für Luft- und Kältetechnik Dresden
          • Pro Aviation Consult GmbH

          Weitere Informationen zu den Projektpartnern gibt es hier.

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