Norddeutsche Küstenregion mit Schlüsselrolle für Wasserstoffwirtschaft

Norddeutsche Küstenregion mit Schlüsselrolle für Wasserstoffwirtschaft

Credit DBT Inga HaarQuelle: AfW Cuxhaven
Im politischen Panel „Kooperation statt Konkurrenz“ diskutierten Vertreter*innen der Landespolitik über die Beschleunigung des Hochlaufs der Wasserstoffwirtschaft im Norden durch eine intensivere Zusammenarbeit. Von links nach rechts: Uwe Santjer, Joschka Knuth, Jens Kerstan, Olaf Lies, Kai Stührenberg, Marc Itgen. 

Norddeutsche Küstenregion mit Schlüsselrolle für Wasserstoffwirtschaft

Produktion, Speicherung und Import von grünem Wasserstoff konzentriert sich im Norden

Cuxhaven, den 15. November 2023

Über 200 Teilnehmer*innen versammelten sich heute in den Cuxhavener „HAPAG-Hallen“ zur ersten „Norddeutschen Wasserstoffkonferenz“, um sich über die Bedeutung der Küstenländer für den Hochlauf der deutschen Wasserstoffwirtschaft auszutauschen. Im Dialog mit Vertreter*innen der fünf norddeutschen Landesregierungen tauschten sich Vertreter*innen der Energie- und Hafenwirtschaft über die strategisch wichtige Position des Nordens für die Erzeugung grünen Wasserstoffs aus. Darüber hinaus standen die regionale Infrastruktur und Speichermöglichkeiten sowie die Rolle der Seehäfen beim Import grüner Energieträger und Treibstoffe inklusive ihrer Distribution im Fokus. Die Veranstalter waren die Agentur für Wirtschaftsförderung Cuxhaven, die BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH, das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH), Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein, der WAB e.V., das Wasserstoffenergiecluster Mecklenburg-Vorpommern, das WindEnergy Network sowie das Niedersächsische Wasserstoff-Netzwerk.

 „Der Schlüssel für einen erfolgreichen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft liegt an der Küste“, so die Veranstalter, „Hier ist der Grünstrom aus Windparks an Land und auf See heute schon verfügbar, und zwar so viel, dass ein Teil davon nicht in das Stromnetz aufgenommen werden kann. Die Region verfügt außerdem über optimale Konditionen, um Wasserstoff auch für Wochen oder Monate in unterirdischen Salzkavernen zu speichern. In den Seehäfen können grüne Energieträger angelandet werden, um die regionale energieintensive Industrie zu versorgen. Bereits heute stellen die Häfen eine leistungsfähige Versorgung des Hinterlandes bereit“.  Über die besonderen Potenziale der Region wird die Konferenz jährlich an wechselnden Standorten in den beteiligten Bundesländern informieren.

Das Programm wurde von namhaften Sponsoren unterstützt und bot informative Vorträge und Panels. Im politischen Panel „Kooperation statt Konkurrenz“ diskutierten hochkarätige Vertreter*innen der Landespolitik über die Beschleunigung des Hochlaufs der Wasserstoffwirtschaft im Norden durch eine intensivere Zusammenarbeit. Die thematischen Panels „Häfen und Importe“, „Offshore-Wind und Wasserstoff“ sowie „Grüner Strom aus der Region für grünen Wasserstoff“ betonten die besondere Rolle Norddeutschlands bei der Energiewende. Im Vorfeld der Konferenz hatten die Konferenzteilnehmer*innen den neu eröffneten Standort der Turneo GmbH als maritimen Wasserstoffhub in Cuxhaven besichtigt.

Veranstaltungsimpressionen

Stimmen von der Norddeutschen Wasserstoffkonferenz

Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Bauen, Verkehr und Digitalisierung

„Die Kooperation der Norddeutschen Länder auf allen Ebenen ist entscheidend für die Zukunft der Wasserstoffwirtschaft im Norden. Nur gemeinsam können wir die Vorteile des Nordens optimal nutzen. Die Norddeutschen Länder waren mit der gemeinsamen Wasserstoffstrategie im Jahr 2019 Vorreiter der aktuellen Entwicklung. Die Kooperation der Wirtschaftsförderungen und der Wissenschaftler in den norddeutschen Ländern war die Weiterentwicklung unserer Strategie. Auch diese Konferenz wird einen wichtigen Beitrag leisten, um unsere Potenziale zu bündeln und eine nachhaltige Zukunft zu erreichen.“

Jens Kerstan, Senator, Präses der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft der Freien und Hansestadt Hamburg

„Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein, um uns insbesondere in der Industrie und im Verkehrsbereich so schnell wie möglich aus der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu befreien, unsere ambitionierten Klimaziele zu erreichen und unsere Region zukunftsfähig zu machen. Norddeutschland hat mit großen Mengen an grünem Strom und geeigneten Importhäfen beste Chancen, bei grünem Wasserstoff führend zu werden.“

Joschka Knuth, Staatssekretär im Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur, Schleswig-Holstein

„2040 will Schleswig-Holstein erstes klimaneutrales Industrieland sein. Neben Energieeinsparung, Ausbau der Erneuerbaren Energien und Elektrifizierung setzen wir dabei auch auf grünen Wasserstoff. Die Norddeutsche Wasserstoffstrategie ist daher eine wichtige länderübergreifende Plattform für alle Akteure, um an den zentralen Fragestellungen zusammenzuarbeiten.“

Kai Stührenberg, Staatsrat für Häfen bei der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, der Freien Hansestadt Bremen

„Aktuell belegen die norddeutschen Bundesländer in Sachen erneuerbarer Energie im bundesdeutschen Vergleich Spitzenplätze und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung. Mit grünem Wasserstoff als Energieträger der Zukunft hat der Norden Deutschlands als Offshore Standort die einmalige Chance, die zentrale Rolle in der Energiewende zu übernehmen. Das Land Bremen nimmt das Thema Wasserstoff bereits sehr ernst und verfolgt über die „Klimaschutzstrategie 2038“ das Ziel der Klimaneutralität durch eine umfassende Dekarbonisierung der Wärmeversorgung, Mobilität und Wirtschaft. Bremen und Bremerhaven begrüßen die Zusammenarbeit der gesamten Küstenregion. Gemeinsam erschaffen wir eine überregionale Wasserstoffwirtschaft und ermöglichen Norddeutschland die Marktführerschaft in einem ganz neu entstehenden Markt.“

Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern

„Norddeutschland hat ideale Voraussetzungen für den Aufbau einer überregionalen Wasserstoffwirtschaft. Mit unseren Seehäfen für den Import von Wasserstoff, der Verfügbarkeit von Kavernenspeichern und den enormen On- und Offshore Windpotentialen für die Elektrolyse wird hier ein wichtiger Grundstein für grüne Industrie und die zukünftige Versorgungssicherheit Deutschlands gelegt.“

 Über die Veranstalter:

AfW Cuxhaven

Die Agentur für Wirtschaftsförderung der Stadt Cuxhaven initiiert, begleitet und koordiniert Maßnahmen zur Förderung des Wirtschaftsstandortes Cuxhaven. Zu den Schlüsselbranchen zählt vor allem der Sektor der Erneuerbaren Energien. Der Fokus liegt hier vor allem auf dem Bereich der Offshore-Wind-Wasserstoff Industrie und dies maßgeblich als Zukunftsentwicklung am Standort Cuxhaven. Durch seine zentrale Lage zu den Offshore-Windparks hat sich Cuxhaven zu einem der Vorrangstandorte für die Offshore-Industrie – zum sogenannten „Deutschen Offshore-Industrie- Zentrum“ entwickelt. www.afw-cuxhaven.de

BIS

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS ist Dienstleister und Partner für alle Unternehmen, die sich am Standort Bremerhaven engagieren, wachsen wollen, sich umstrukturieren oder neuansiedeln. Die BIS unterstützt unter anderem bei Erweiterungsvorhaben, Förderprojekten und Finanzierungen, Beratung und Begleitung bei der Standortsuche und der Neuansiedlung sowie Infrastrukturentwicklung und -realisierung. Die Themen Offshore-Wind, Sektorenkopplung und Grüner Wasserstoff sind dabei fester Bestandteil des Wissenschaftsstandortes Bremerhaven. www.bis-bremerhaven.de

EEHH

Das Erneuerbare Energien Hamburg-Cluster ist ein Branchennetzwerk aus rund 250 Unternehmen, Hochschulen und Institutionen der Erneuerbare-Energien-Branche sowie der Wasserstoffwirtschaft in der Metropolregion Hamburg. Das Cluster bietet Akteur*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik eine gemeinsame Plattform. Inhaltliche Themenbereiche der Clusterarbeit sind On- und Offshore-Wind, Solar, Erneuerbare Wärme, Sektorenkopplung und Grüner Wasserstoff. www.eehh.de

EE.SH

Die Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein EE.SH ist eins von sechs strategischen Innovationsclustern des Landes Schleswig-Holstein. Das Team von EE.SH unterstützt die Unternehmen der schleswig-holsteinischen Erneuerbare-Energien-Branche bei der Umsetzung von Innovations- und Transformationsprojekten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Umsetzung der norddeutschen Wasserstoff-Strategie. www.ee-sh.de

NWN

Das Niedersächsische Wasserstoff-Netzwerk (NWN) ist zentraler Ansprechpartner zum Thema Wasserstoff in Niedersachsen. Das NWN unterstützt und berät die unterschiedlichen Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, um den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Niedersachsen voranzutreiben. www.wasserstoff-niedersachsen.de

WAB

Die WAB mit Sitz in Bremerhaven ist bundesweiter Ansprechpartner für die Offshore-Windindustrie, das Onshore-Netzwerk im Nordwesten und fördert die Produktion von „grünem“ Wasserstoff aus Windstrom. Dem Verein gehören rund 250 kleinere und größere Unternehmen sowie Institute aus allen Bereichen der Windindustrie, der maritimen Industrie sowie der Forschung an. www.wab.net

WECMV

Der Wasserstoffenergiecluster Mecklenburg-Vorpommern bündelt die Interessen von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um den Markthochlauf im Bundeland gezielt zu beschleunigen. Gefördert vom Wirtschaftsministerium in Schwerin vernetzt der WECMV alle Akteure der Wertschöpfungskette vom Komponentenhersteller bis zum Endkunden unter Einbeziehung der politischen Entscheidungsträger. www.wecmv.de

WEN

Der WindEnergy Network e.V. (WEN) ist das führende Unternehmensnetzwerk für Windenergie in der Nordost-Region mit aktuell ca. 100 Mitgliedsunternehmen. Das seit 2002 bestehende Netzwerk versteht sich als Plattform der gesamten Wertschöpfungskette der Branche. Thematische Schwerpunkte bilden die Windenergie an Land und auf See, maritime Technologien in Verbindung mit Offshore Wind sowie die Entwicklung von grünem Wasserstoff. www.wind-energy-network.de

H2Move

H2Move

PROJEKTE

Hydrogen economyQuelle: Wintershall Dea

Die Bohrinsel Mittelplate mit Versorgerschiffen. 

H2Move

Das Erdölfeld Mittelplate ist das förderstärkste Erdölfeld Deutschlands und wird seit 35 Jahren von Wintershall Dea betrieben. Das Feld befindet sich im schleswig-holsteinischen Wattenmeer, weshalb ein möglichst umweltschonender Betrieb vorgesehen ist. Im Projekt H2Move sollen die Versorgerschiffe der Bohr- und Förderinsel Mittelplate auf Wasserstoff-Hybrid-Antriebe umgestellt werden. Der hierfür nötige Wasserstoff soll CO2-neutral in Cuxhaven erzeugt werden.

News (15.11.2023): 2-Megawatt-Elektrolyseur erzeugt ab sofort grünen Wasserstoff für die Schifffahrt

Am 15. November wurde in Cuxhaven eine 2-Megawatt-Elektrolyseanlage in Betrieb genommen, die ab sofort grünen Wasserstoff für die Schifffahrt produziert. Der grüne Wasserstoff soll im Projekt H2Move zum Einsatz kommen, in dessen Rahmen Versorgerschiffe der Bohr- und Förderinsel Mittelplate auf Wasserstoffhybridantrieb umgerüstet werden. Bei der offiziellen Inbetriebnahme der Elektrolyseanlage sowie des ersten umgerüsteten Versorgungsschiffes Coastal Liberty nahmen u.a. Turneo-Geschäftsführer Jochen Kaufholt, Tobias Moldenhauer (EWE), Robert Frimpong (Wintershall Dea Deutschland), Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer und Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies teil. Mehr erfahren

News (14.09.2023): Elektrolyseanlage befindet sich in Montage/Inbetriebnahme!

Die 2 MW-Elektrolyseanlage wurde vor knapp einem Monat in Cuxhaven abgeliefert. Damit wird es möglich sein, nach der erfolgreichen Montage und Inbetriebnahme, eine Produktionskapazität von bis zu 860 kg H2/Tag zu erreichen. An der ebenfalls installierten Tankstelle wird der Wasserstoff in Flaschenbündeln abgefüllt und auf Schiffe transportiert, mithilfe einer Brennstoffzelle wird das Wattenmeer somit geschont.

In Cuxhaven wird aktuell eine Elektrolyseanlage mit einer Leistung von 2 Megawatt für die Erzeugung von grünem Wasserstoff errichtet. Dieser soll bei den Versorgerschiffen der Bohr- und Förderinsel Mittelplate zum Einsatz kommen. Um die Tankvorgänge möglichst schnell durchzuführen, werden in Cuxhaven zudem Speicher mit verschiedenen Druckstufen gebaut.

Nach Fertigstellung der Anlage ist vorgesehen, den in Cuxhaven erzeugten Wasserstoff in sogenannten Tankcontainern unter einem Druck von bis zu 350 bar auf die Mittelplate-Schiffe zu befördern. Aus den Containern wird der Wasserstoff dann einer Brennstoffzelle zugeführt, die Strom erzeugt und schließlich den Elektromotor der Mittelplate-Schiffe antreibt.

Die vier Versorgungsschiffe der Mittelplate-Flotte legen laut Angaben von Wintershall Dea jährlich zusammen etwa 12.500 Seemeilen zurück. Als erster Versorger wird das Schiff Coastal Liberty umgerüstet. Allein dieses Schiff verbraucht rund 275.000 Liter Diesel pro Jahr und hat ein Einsparpotenzial von jährlich bis zu 700 Tonnen CO2.

Die Entwicklung und Umsetzung der landseitigen Versorgungsinfrastruktur wird durch die Turneo GmbH umgesetzt, einem Joint Venture aus der Hamburger Karlsson GmbH und der EWE Gasspeicher GmbH aus Oldenburg. Die Firma EnTec Industrial Services GmbH hatte zuvor eine Machbarkeitsstudie in Cuxhaven erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt soll letztlich auch den Grundstein für den Aufbau einer regionalen Wasserstoffinfrastruktur in Cuxhaven legen.

Mehr zu dem Projekt gibt es hier.

 

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Über Wintershall Dea

Wintershall Dea sucht und fördert weltweit Öl und Erdgas. Seit mehr als 30 Jahren fördert das Unternehmen am Standort Mittelplate Erdöl. Zunehmend ist das Unternehmen jedoch auch in den Bereichen Wasserstoff und Carbon Capture and Storage (CCS) aktiv.

Logo © Wintershall Dea

HyNEAT

HyNEAT

PROJEKTE

HyNEAT – Hydrogen Supply Networks‘ Evolution for Air Transport

Die Dekarbonisierung des Flugverkehrs stellt eine besondere Herausforderung dar, da eine Elektrifizierung nur schwer möglich ist. Der Einsatz von Wasserstoff und seiner Derivate bietet jedoch das Potenzial, in Zukunft klimafreundlich fliegen zu können. Hierzu gilt es zunächst, entsprechende Antriebstechniken zu entwickeln und serienreif zu machen, die auf dem Einsatz von Wasserstoff basieren. Darüber hinaus muss jedoch auch die Infrastruktur im Bereich der Flughäfen weiterentwickelt werden, sodass die Versorgung mit Wasserstoff an Flughäfen gewährleistet ist. Genau dieser Herausforderung stellt sich das vom BMBF geförderte Projekt „HyNEAT“, das verschiedene Universitäten – unter anderem aus Hannover, Braunschweig und Clausthal – in einem Forschungsverbund umsetzen.

Während im Individualverkehr und insbesondere im ÖPNV schon zahlreiche Technologien zur Dekarbonisierung zur Verfügung stehen und immer breiteren Einsatz finden, steht die Dekarbonisierung des Flugverkehrs noch in den Startlöchern. Da die Elektrifizierung von Flugzeugen nur schwerlich und nur bei kleineren Flugzeugen umzusetzen ist, rücken andere Lösungen in den Fokus – so z.B. auch der Einsatz von Wasserstoff. Zentral für den Erfolg sind zunächst effiziente Antriebssysteme, welche die Nutzung von Wasserstoff ermöglichen; darüber hinaus braucht es jedoch auch die infrastrukturellen Voraussetzungen, um die Energiewende im Flugverkehr zu realisieren.

Genau diesen infrastrukturellen Voraussetzungen widmet sich ein Forschungsverbund aus deutschen Universitäten in dem Projekt HyNEAT. Hierzu soll zunächst der Wasserstoffbedarf (bzw. der Bedarf an flüssigem Wasserstoff – LH2) der Luftfahrt analysiert werden. Dies erfolgt in einem übergeordneten Ansatz, der das Luftfahrtsystem und dessen Entwicklung allgemein modelliert. Im zweiten Projektteil wird ein mathematisches Optimierungsmodell entwickelt, das den Einfluss verschiedener Wasserstoff-Preise auf die Streckenplanung und die jeweils abgenommene Wasserstoffmenge von Airlines beschreibt. Die Erkenntnisse aus dem ersten Teilprojekt sollen in diesen Prozess mit einfließen.

Die Berechnungen und Simulationen können dann eine Orientierung und Planungsgrundlage bieten, mit welchem Wasserstoffbedarf bei welchen Preisen an den Flughäfen gerechnet werden kann. Hieraus werden anschließend LH2-Bereitstellungsketten modelliert, welche die relevanten Komponenten für die Wasserstofferzeugung, -komprimierung und -verflüssigung sowie den Transport und die Speicherung miteinbeziehen und optimale Bereitstellungsnetzwerke ermitteln.

Mehr zum Projekt gibt es hier. 

Quelle: HyNEAT

Projektpartner

  • Leibniz Universität Hannover
    • Institut für Elektrische Energiesysteme (Koordination)
    • Institut für Festköperphysik
    • Institut für Umweltökonomik und Welthandel
  • Technische Universität Braunschweig
    • Institut für Automobilwirtschaft und Industrielle Produktion
    • Institut für Mathematische Optimierung
    • Junior Research Group „Overall System Evaluation”
  • Technische Universität Clausthal
    • Professur für Aufbereitung, Recycling und Kreislaufwirtschaftssysteme
  • Technische Universität Hamburg
    • Arbeitsgruppe Resilient and Sustainable Operations and Supply Chain Management
  • Technische Universität München
    • Lehrstuhl für Anlagen- und Prozesstechnik
  • Institut für Luft- und Kältetechnik Dresden
  • Pro Aviation Consult GmbH

Weitere Informationen zu den Projektpartnern gibt es hier.

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      HyStarter: Wasserstoffregion Ostfriesland

      HyStarter: Wasserstoffregion Ostfriesland

      PROJEKTE

      Quelle: Lisa Ulferts

      Zeichnet sich durch ein hohes Angebot an Erneuerbaren Energien aus: Die Küstenregion Ostfriesland

      HyStarter: Wasserstoffregion Ostfriesland

      Die Küstenregion Ostfriesland im äußersten Nordwesten Niedersachsens setzt sich aus den drei Landkreisen Aurich, Leer und Wittmund sowie der kreisfreien Stadt Emden zusammen. Die Region erstreckt sich über eine Fläche von 3.142 Quadratkilometern und ist mit seiner Lage an der Küste bereits heute ein Vorreiter der Energiewende. So herrscht in der Region insbesondere durch die Windenergie ein reiches Angebot an erneuerbaren Energien, weshalb auch der Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft vor Ort vorangetrieben wird. Hierzu wurde die Initiative H2-Ostfriesland gegründet, die sich im Rahmen des HyLand-Wettbewerbs erfolgreich als HyStarter-Region beworben hat.

      "HyStarter“ in Ostfriesland erfolgreich abgeschlossen – Ostfriesisches Wasserstoff-Bündnis setzt Arbeit fort und ist „bereit für die nächste Phase“.

      Ende September 2023 wurde das Förderprojekt „HyStarter Ostfriesland“ im Rahmen einer Abschlussveranstaltung erfolgreich abgeschlossen. Ein Jahr lang arbeiteten über 30 regionale Unternehmen, Organisationen, Verwaltungen und politische VertreterInnen an Möglichkeiten, die Wasserstoffwirtschaft in Ostfriesland aufzubauen. So soll Wasserstoff nicht nur nachhaltig vor Ort produziert und gespeichert, sondern auch vielfältig genutzt werden – beispielsweise im Schiffbau. In diesem Kontext entstand ein Fahrplan, der nun durch die Suche nach geeigneten Förderprogrammen für Einzelmaßnahmen weiter umgesetzt werden soll.

      Aurichs Landrat Olaf Meinen kommentierte während der Abschlussveranstaltung: „Als sich 2021 der „Runde Tisch Wasserstoff“ gebildet hat, waren sich alle einig, dass die ostfriesische Halbinsel der perfekte Standort für Wasserstoffaktivitäten ist“. Folgerichtig soll auch die Initiative H2-Ostfriesland nach dem Auslaufen der HyStarter-Förderung fortgeführt werden. Mehr erfahren

      In der Region mit seinen rund 469.000 Einwohnerinnen und Einwohnern hat sich aus den vier Gebietskörperschaften, der Hochschule Emden/Leer, der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg und der MARIKO GmbH die Initiative H2-Ostfriesland gebildet, um an Lösungen für eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft zu arbeiten. Hierzu will die Initiative dazu beitragen, Wasserstoffprojekte zu initiieren, bei Fragen und Ideen für regionale Akteure zur Verfügung zu stehen und relevante Akteure vernetzen, die sich an der Forschung und Projektarbeit im Bereich des Wasserstoffs beteiligen.

      Die geplanten Wasserstoff-Aktivitäten in der Region umfassen aufgrund des hohen Angebots an Windenergie insbesondere die Erzeugung von grünem Wasserstoff durch Elektrolyse, aber auch die Errichtung von Wasserstoff-Tankstellen sowie die Initiierung und Entwicklung von Wasserstoffprojekten im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation. Zudem soll ein Wasserstoffentwicklungszentrum eingerichtet, ein Wasserstoff-Netzwerk in Ostfriesland aufgebaut und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich des Wasserstoffes mit den Niederlanden etabliert werden.

      Quelle: AdobeStock_192820721

      Netzwerk aus starken Partnern

      Ziel ist es zudem, Ostfriesland auch überregional als grüne Wasserstoffregion zu positionieren. Hierzu beteiligen sich zahlreiche Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft an der Wasserstoff-Initiative, darunter u.a. B.u.S.
      Metallverarbeitungs GmbH, B+ INGENIEUR Gesellschaft mbH, Enercon GmbH, EWE AG, Gebr. Decker GmbH, H2Nord GmbH & Co. KG, SCORE-Tankstellen und Mineralölhandels-GmbH, Spedition Weets GmbH, STORAG ETZEL GmbH, Weser-Ems Busverkehr GmbH (WEB) und viele weitere Unternehmen und Organisationen.

      Erfolgreiche Bewerbung als „HyStarter-Wasserstoffregion“

      Ostfriesland leistet mit seinen Erzeugungsanlagen für Erneuerbare Energien einen großen Beitrag für die Energiewende. Die Region kann sich darüber hinaus seit 2021 offiziell „HyStarter-Wasserstoffregion“ nennen. Begonnen haben die Planungen für die Wasserstoffregion im Januar 2021, als der Arbeitskreis Ostfrieslandplan den „Runden Tisch Wasserstoff“ ins Leben gerufen hat, der sich aus Vertretern der Landkreise Aurich, Leer, Wittmund, der kreisfreien Stadt Emden, der IHK für Ostfriesland und Papenburg, dem Amt für regionale Landesentwicklung, der Hochschule Emden/Leer und der MARIKO gemeinnützige GmbH aus Leer zusammensetzt. Im April 2021 hat sich die Region Ostfriesland dann im Rahmen des Wettbewerbs HyLand II beworben – und wurde im September 2021 erfolgreich zur HyStarter-Region ernannt. Hierbei wurde die Region ein Jahr lang fachlich und organisatorisch bei der Entwicklung eines regional zugeschnittenen Wasserstoffkonzepts und der Bildung eines Netzwerks für lokale Wasserstoffakteure begleitet, mit einem besonderen Fokus auf Verkehrsanwendungen. HyStarter war ein wichtiger Baustein, um die regionalen Akteurinnen und Akteure zu vernetzen, ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu bündeln und daraus erste konkrete Projektideen zu entwickeln.

      Quelle: Volker Kuhnert

      Beim HyStarter Ostfriesland Strategiedialog wurden im April 2023 u.a. Möglichkeiten zum Aufbau der regionalen Wasserstoffwirtschaft diskutiert.

      Weitere Informationen und Kontakt:

      Weitere Informationen finden Sie bei der Initiative H2-Ostfriesland. Zur Webseite

      H2-Ostfriesland

      Birte Ricklefs

      E-Mail: bricklefs@landkreis-aurich.de
      04941 16 8035

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        CHESS – Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in der Wesermarsch

        CHESS – Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in der Wesermarsch

        PROJEKTE

        CHESS – Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in der Wesermarsch

        Im Rahmen des Projektes CHESS (Compressed Hydrogen Energy Storage Solution) in Huntorf (Landkreis Wesermarsch) wollen EWE und Uniper gemeinsam ihre jeweilig vorhandene Gas- und Strominfrastruktur umrüsten. Ziel ist es, vor Ort eine neue Wasserstoffinfrastruktur schnell, effizient und kostensparend aufzubauen.

        News (06.09.2023): Photovoltaikanlagen in Elsfleth (300 MWp) soll Wasserstofferzeugung ermöglichen

        Im Rahmen des „CHESS“-Projektes geht es voran: Am 18. August wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Errichtung eines Solarparks in Elsfleth im Landkreis Wesermarsch geschaffen. Die Anlage soll auf einer Fläche von rund 281 Hektar errichtet werden und eine Leistung von 300 Megawattpeak umfassen. Laut Planungen wird der Solarpark eine wichtige Rolle im Projekt CHESS einnehmen, das Uniper gemeinsam mit EWE umsetzt. Mehr erfahren

        Im Rahmen des gemeinsamen Vorhabens CHESS soll über das vorhandene Stromnetz regional produzierter Strom aus Wind und Sonne zur grünen Wasserstofferzeugung in einen 30-Megawatt-Elektrolyseur geleitet werden. Diesen bauen EWE und Uniper gemeinsam in einem geplanten Joint Venture. Beim Elektrolyse-Verfahren wird Wasser mit Hilfe von Strom in Wasserstoff aufgespalten. Nutzt man dafür grünen Strom, entsteht grüner Wasserstoff. Dieser Wasserstoff kann anschließend über das Gasnetz direkt zu den Verbrauchern transportiert werden.

        Wasserstofferzeugung und Wasserstoffspeicherung zusammengedacht

        Zusätzlich zur Erzeugung und zum Transsport des grünen Wasserstoffs soll im Rahmen von CHESS die Brücke zu einem weiteren EWE-Projekt realisiert werden: Die Anbindung der Wasserstoffinfrastruktur an einen unterirdischen Kavernenspeicher von EWE in Huntorf mit dem Ziel, grünen Wasserstoff zu speichern und ihn bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen.

        Dieses Speicherprojekt ist Teil eines verbindenden Großprojektes mit dem Namen „Clean Hydrogen Coastline“. Es bringt Erzeugung, Transport, Speicherung und Nutzung von grünem Wasserstoff in Industrie und Schwerlastverkehr zusammen. Mit diesem Großprojekt hatte sich EWE im Februar 2021 im Rahmen des europäischen IPCEI-Programmes (Important Project of Common European Interest) für eine Förderung beworben und im Mai 2021 die zweite Stufe des Verfahrens erreicht. Aktuell wird die Förderung auf europäischer Ebene geprüft.

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        Die Anbindung des EWE-Uniper-Projektes CHESS an den Kavernenspeicher in Huntorf schafft einige Synergien:

        • Die Wasserstofferzeugung kann netzdienlich erfolgen, d.h. bei viel Wind oder Sonne und geringem Energiebedarf der Verbraucher kann Energie in sehr großen Mengen für Zeiten mit „Flauten“ gespeichert und später wieder genutzt werden. Saisonale Unterschiede der Wind- und Sonnenverhältnisse können somit abgefangen werden.
        • Wasserstoff bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen, verbessert die Versorgungsicherheit der Wasserstoffnutzer. Durch die großskalige Wasserstoffspeicherung wird dies möglich.
        • Der Kavernen-Standort in Huntorf bietet Potenzial für einen Ausbau der Wasserstofferzeugung. Je nach Ausbaugeschwindigkeit der regionalen Wasserstoffwirtschaft wäre es möglich, die Elektrolyseleistung schrittweise bis in den Gigawatt-Maßstab zu erweitern.

        So soll es weitergehen

        EWE und Uniper haben Anfang 2021 einen Kooperationsvertrag zur Umsetzung des Projektes CHESS unterzeichnet. Über einen gemeinsamen 30-Megawatt-Elektrolyseur sollen demnach die ersten Wasserstoffkunden ab Mitte 2026 versorgt werden. Wie schnell der darüber hinaus anschließende Ausbau der Wasserstofferzeugungskapazitäten umgesetzt werden kann, soll sich am Wasserstoffabsatz und -bedarf der Kundschaft orientieren.

        Mehr zum Projekt

        Uniper ist ein internationales Energieunternehmen mit rund 11.500 Mitarbeitenden in mehr als 40 Ländern. Das Unternehmen plant, in der europäischen Stromerzeugung bis 2035 CO2-neutral zu werden. Mit rund 33 Gigawatt installierter Kapazität gehört Uniper zu den größten Stromerzeugern weltweit.

        © Uniper

        ©TU Clausthal

        Mit rund 9.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die EWE AG eines der größten Versorgungsunternehmen Deutschlands, das sich im Bereich Wasserstoff auf entsprechende Infrastruktur fokussiert.

        © EWE

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